In dem VRMMO Gun Gale Online treibt der mysteriöse "Death Gun" sein Unwesen. Spieler, die er mit seiner pechschwarzen Pistole erschießt, sterben auch im realen Leben. Kirito loggt sich ins Game ein, um die Sache zu untersuchen, und kommt ihm im Finale des Battle-Royale-Turniers "Bullet of Bullets" schließlich auf die Spur. Kirito muss unbedingt herausfinden, wer dahintersteckt und ob er tatsächlich von der virtuellen Welt aus die Wirklichkeit beeinflussen kann …
Auch die Illustrationen sind wieder toll und passend zum VRMMO natürlich auch herrlich düster und dynamisch.
Der Stil hat mir wieder sehr gut gefallen und auch die Übersetzung hat sich bis auf zwei Kleinigkeiten flüssig gelesen. Das Thema Schusswaffen wurde gut erklärt so das ich mich nie überrumpelt von Fachbegriffen gefühlt habe, aber die Welt doch sehr stimmig in ihrer Gänze geworden ist. Gleichzeitig habe ich sogar gewisse Passagen, die ich aus dem Anime kenne - und die Anime-Umsetzung ist wirklich sehr nach am Buch dran! - besser verstanden. Echt klasse.
Das besondere Highlight lag dabei jedoch definitiv in der emotionalen Tiefe. Simon und Kirito haben beide eine harte Vergangenheit und sie tun sich einfach so gut zusammen, das man ihnen die Daumen drückt, dass sie es schaffen sich da wieder vorzukämpfen. Zwischendurch will man sie auch einfach knuddeln. Dabei stellen sich auch emotionale Fragen, wie ob man es sich verzeihen darf in gewissen Situationen zu töten. Um andere zu beschützen zum Beispiel und was das mit einer Macht, wenn alle anderen einen damit alleine lassen. Denn vergessen kann man es nicht.
Sinon ist dabei auch ein geniales Gegenstück. Sie hat damals einen Bankräuber erschossen, der ihre Mutter umbringen wollte. Da war sie 11 Jahre und sie hatte nie die Chance oder auch die Hilfe gehabt, um das zu verarbeiten. Nun mit Kirto an ihrer Seite, der ebenfalls Leute in SAO getötet hatte, fühlt sie sich das erste Mal wirklich verstanden. Doch die Geister der Vergangenheit sind dunkle und bösartig und nicht leicht zu vertreiben.
Die anderen Figuren der Gruppe wie Asuna und co. kommen diesmal nur am Rand vor, bildeten aber dennoch einen gewissen Grundpfeiler der ganzen Geschichte.
Ich bin wohl fast schon ein wenig traurig, das ich die Welt von GGO nun verlassen muss. Es ist bisher mein absoluter Lieblingsarc. Alleine weil ich die Verbindungspunkte zwischen den vorherigen Teilen so deutlich sehe und man Kirito einfach abnimmt, das ihn das alles andere als kaltgelassen hat. Er leidet. Auf eine stumme Art, wie nur Opfer es tun. Und sie können nicht mit jedem darüber reden. Denn nicht jeder kann so etwas verstehen. Man muss etwas Ähnliches erlebt haben, die Schuldgefühle kennen und wird sich doch nie davor freisprechen können. Nie ganz, selbst wenn es Notwehr war.
Die Themen in diesem Arc sind düsterer und dringlicher und einfach anders, als in den anderen. Ich hielt oft beim Lesen
inne, und dachte darüber nach, dass die Gesellschaft solche Leute, die
jemanden in Notwehr getötet haben, entweder schnell vergessen oder noch
schlimmer, es ihm irgendwie ewig nachtragen. Als wäre der Tod irgendwie
besser gewesen. Als müsste man sich schuldig fühlen überlebt zu haben.
Und Kinder sind da natürlich auch sehr grausam . . .
Tief berührend und eine Geschichte über die Frage nach Schuld und Vergebung. Sicherlich nicht das, was die meisten in einem nach Schießpulver stinkendem VRMMO erwarten.
6 von 6 mögliche Krümeltörtchen für die eiskalte Scharfschützin und den Lichtschwertkämpfer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen