Highfire - König der Lüfte

Titel:  Highfire - König der Lüfte
englischer Titel: Highfire
Reihe: Ja - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Eoin Colfer
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-641-25134-5
Preis: 13,99 $ (D) Broschur
Seiten: 368
empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Erschienen: 13. Juli 2021
 
  Eine winzige hydrophytische Hahnenfußart, die im Sumpf heimisch war, wurde ins Nirvana geschossen. Niemand hatte sie je gesehen und niemand würde sie je vermissen – abgesehen von den Ochsenfröschen, die sie wegen ihrer halluzinogenen Eigenschaften fraßen. Tausende Ochsenfrösche quakten sich den Rest des Sommers ihre Schallblasen ab, weil sie auf kalten Entzug gestellt waren. 



Einst waren Drachen die Herrscher der Erde und die Könige der Lüfte, aber das ist lange vorbei. Vern, ehemals unter dem Namen Lord Highfire verehrt und gefürchtet, ist der Letzte seiner Art. Desillusioniert und deprimiert hat er sich in die Sümpfe Louisianas zurückgezogen, wo er, von den Menschen unbemerkt, seine Tage mit Wodka und schlechten TV-Serien verbringt. Seine selbstgewählte Einsamkeit gerät jedoch in Gefahr, als er eines Tages dem vierzehnjährigen Halbwaisen Squib Moreau begegnet. Gerade als der grummelige Vern beginnt, sich mit Squibs Anwesenheit in seinem Leben abzufinden, wird dieser von einem korrupten Polizisten entführt und der Mafia übergeben. Vern beschließt, dass es an der Zeit ist, den Menschen eine Lektion zu erteilen. Schließlich ist er immer noch der mächtigste Drachenlord, den es je gegeben hat ...



Das Cover ist zwar recht einfach gehalten und wird eher von seiner Schrift dominiert und doch finde ich es total cool. Irgendwie bringt es bei mir einen Nerv zum Klingen. Vermutlich mag ich einfach Schuppen. *lacht* ^^ Schuppen für alle. ;) 
 
 
Die englischen Cover haben irgendwie alle etwas. Besonders das mittlere passt irgendwie besonders gut zum vorherrschendem Humor.

   

Erster Satz - Kurz gesagt, Vern traute den Menschen nicht.

 Vern hasst Menschen. Das darf er auch,, immerhin haben sie seine ganze Familie getötet und waren sogar so dreist, den Kopf seines Vaters als Wandschmuck zu benutzen. Man muss sicherlich nicht lange überleben, um zu erkennen, das Vern das nicht so lustig fand. Die beteiligte Burg ist inzwischen nur noch ein Häufchen Asche. Aber zurück zum Thema. Vern ist übrigens ein Drache. Er hasst Menschen, hat aber durchaus eine Schwäche für Chips, Wodka und Netflix. Und als letzter Drache der Welt - das vermutet er zumindest - hat er eine goldene Regel. Nicht auffallen. Doch dann beschließt ein Junge mit einem korrupten Bullen auf seiner Insel fang den Hut zu bringen. Damit ist es nicht nur aus mit der Ruhe, sondern auch mit Verns eisernem Vorsatz, keinem Menschen mehr zu trauen.

 

 

 Wer hier ehrenvolle Gespräche erwartet wird ziemlich überrascht sein. Denn wohl gewählte Worte sind bei einem raubeinigen Drachen doch eher schwer zu finden. Und bei einem Jungen, der schon oft die grenzend es Gesetzes streifte, wohl auch. Aber gerade diese Mischung ist einfach toll. Dazu eine Geschichte, bei der man wirklich kaum sagen kann, was man als Nächstes zu erwarten hatte. Ich habe mitgefiebert und viel gelacht. Der lockere, freche Stil und die ungeheuer lebendigen Figuren sind mir richtig ans Herz gewachsen. So sehr, das ich am Buchende schon ziemlich traurig war, sie nun verlassen zu müssen.
Dabei wird einem die Geschichte aus drei Perspektiven erzählt. Einmal aus der Seite des jungen Squib, dann aus der des Drachen Vern und zum Schluss aus der Sicht des korrupten Polizisten. Dadurch bekommen die Figuren viel tiefe und die Story bleibt durchweg spannend. Gerade die Beziehung zwischen Squib und Vern hat mir ganz besonders gefallen. 

 

Ich liebe Vern! Er ist einfach cool und mürrisch und hat so einiges an Päckchen zu tragen. Dabei ist er eigentlich ein ziemlich guter Kerl, wenn man erstmal den harten Drachenschuppenpanzer geknackt hat. Doch bei all dem Mist, den er erlebt hat, und das ihm gezeigt hat das Menschen zumeist bösartige Kreaturen sind, ist der trotzdem nicht unbedingt grausam. Sein Charakter ist viel Vielschichtiger als man anfangs denkt.

 

"Bei den Klöten des Blauen Ben, dachte Vern, was damals ein ziemlich beliebtes Sprichwort war. Eine Schande, dass Squib dieser Aktion den Rücken zugewandt hatte. Denn, verdammt noch ein, das musste ehrfurchtgebietend ausgesehen haben."


Squirb ist ein Spinner und wir lieben ihn dafür. Der Junge macht sich die verrücktesten Gedanken, rutscht von einer Katastrophe in die Nächste und hat doch das Herz am rechten Fleck. Durch die Begegnung mit Vern hat er plötzlich die Chance sein Leben in neue Bahnen zu lenken.

Auch der Polizist Hooke, bekommt einen tiefen Charakter und ich weiß nicht wie es anderen da geht, aber ich habe ihn aus tiefster Seele heraus gehasst. Er war so ein kaltblütiger Arsch, das man gar nicht anders kann. Gleichzeitig ist er ein Bösewicht, wie man ihn will. Böse, nicht so blöd gleich seine Pläne an den erstbesten zu verraten und schwer umzubringen. 

 Auch die ganzen Nebenfiguren sind einfach toll und geben dem ganzen Buch viel Leben. 

 

  Fluchende, Woodkasüchtige Drachen, ein Kriminalfall in den Sümpfen und eine mal ganz andere Beziehung zwischen Drache und Junge. Wer sich nicht von etwas derber Sprache abschrecken lässt - und irgendwie fand ich sie hier einfach unglaublich passend - wird in diesem Buch viele tolle Stunden verbringen. Das Setting, die ganze Idee. Das war einfach mal etwas Neues. Da es aber mit dem "üblichen" Dingen bricht, muss man sich auch einfach mal auf etwas einlassen. Aber es lohnt sich, wenn ihr mich fragt. ♥

 

Hier werden böse, feuerspeiende Drachen mal gnaz anders dargestellt und doch verlieren sie nie ihre Würde. Vern und alle anderen haben sich einen Platz in meinem Herzen gesischert. Und wer weiß, vielleicht überrascht uns der Autor ja doch noch mit einem weiteren Band. Böse wäre ich nicht.

 6 von 6 mögliche Kürmeltörtchen für eine Story die immer wieder überraschen konnte. Und auch wenn der Einstieg eher Lustig und ruhig ist, so hätte es zum Finale hin wohl kaum mehr Spannung geben können.


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