Animorphs #3- Die Begegnung

Titel: Die Begegnung
englischer Titel: The Encounter
Reihe: Ja -Band 3 der - Animorphs - Reihe
Sprache: Deutsch
Autor: K.A. Appelgate
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-34853-8
Preis: -,- $(D) Taschenbuch (Leider nicht mehr neu erhältlich. nur noch gebraucht eBay/rebuy . . .)
Seiten: 158
empfohlenes Alter: ab 12
Erschienen: 1998

In einigen Punkten war meine Lage, wie ich feststellte, gar nicht so übel. Zum einen gab's keine Hausaufgaben mehr. Außerdem konnte ich fliegen. Wie viele Normalokids schaffen fünfundsechzig Stundenkilometer im Horizontalflug und mehr als das Doppelte im Sturzflug?
Am besten erzählt euch Tobias die Geschichte. Er hat den besten Überblick  . . .

Er und die anderen der Clique können morphen. Das bedeutet: Sie können sich in ein Tier verwandeln. Und damit erlangen sie alle Fähigkeiten dieses Tieres - gewaltige Stärke, feinsten Geruchssinn, immense Schnelligkeit . . .
Aber nach spätestens zwei Stunden müssen sie sich zurückmorphen - sonst bleiben sie für immer in ihrer Tiergestalt. Dann gäbe es keine Hoffnung mehr im Kampf gegen die Yirks. Die Erde wäre verloren.

Wie gesagt, Tobias weiß das am besten. Fragt ihn - er hat den Überblick . . .
 Dieses Cover ist im gleichen Stil wie die anderen gehalten und man sieht hier die Wandlung von Tobias zum Rotschwanzbussard. Der Hintergrund wirkt fast schon bedrohlich mit dem violetten Himmel. Unter dem Buchumschlag verbirgt sich dann wieder ein Bild, was den "fertigen Bussard" auf einem Baum zeigt.

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Für die englische Variante gab es wieder zwei verschiedene Cover. Einmal jenes, das unserem deutschen sehr gleicht und einmal ein . . . gruseligeres.  ^.^

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 Erster Satz - Ich heiße Tobias.

In diesem Band begleiten wir Tobias durch das nächste Abenteuer. Tobias, welcher seit der Sache am Yirkpool in der Gestalt eines Bussards gefangen ist . . .
Als er bei einem seiner Rundflüge ein seltsames Loch im Himmel entdeckte, sind die Animorphs nervös. Was könnte das gewesen sein? Wirklich ein Yirkschiff? Wenn ja, was will es in den Bergen?
Sie machen sich auf die Suche nach Antworten und geraten dabei in todbringende Gefahr. Und Rachel hat nur noch einen letzten Wunsch. Tobias soll dafür sorgen, dass die Yirks sie nicht lebend bekommen . . . 

Wo ich die anderen beiden Bände schon als rasant empfand, frage ich mich gerade, wie ich dieses hier dann nennen soll? Denn so wie sich Band 1 zu Band 2 gesteigert hat, so macht auch Band 3 einen ganz gewaltigen Satz nach vorn. Die Charakterentwicklung ist wunderbar und gerade Tobias ein ungemein interessanter Charakter. Dazu kommt die Spannung und hier und da ein kleiner Lacher. Dann das Ende . . . verdammt! Es mag ein Kinderbuch sein aber ich hätte am Ende am liebsten heulen können. Es hatte so einen traurigen Nachgeschmack. Unglaublich! 

Wie wir uns erinnern, gelang es Tobias im ersten Band ja nicht in seine Menschengestalt zurückzumorphen und ist nun in der eines Bussards gefangen. Punkt. Ich bin ehrlich, ich hatte mir darüber nie wirklich so Gedanken gemacht. Er war eben jetzt ein Bussard und wirkte eigentlich so, als könne er irgendwie damit umgehen. Ich dachte zuvor, das läge daran das seine Verwandten, bei denen er als Waise lebt, ihn eigentlich gar nicht wollen.
Falsch gedacht.
Denn Tobias machte das Ganze sehr wohl etwas aus!

Ich folgte dem Bus, in dem Jake und Rachel saßen. Sie waren fast Nachbarn und wohnten nur einige Häuserblocks voneinander entfernt. Marco wohnte in irgendeinem Appartementblock jenseits der Hauptstraße. Dort lebte er allein mit seinem Vater, seit seine Mutter vor einigen Jahren ertrunken war. Cassie musste am weitesten fahren. Von den anderen bis zur Farm raus waren es knapp zwei Kilometer. Für mich war es ein Flug von zirka drei Minuten. Wie ich bereits sagte: Flügel zu besitzen hat schon seine Vorteile. Ich finde echt, dass es meist ganz okay ist. Doch, wirklich.

 Er hat jeden Tag mit dem Instinkt des Vogels zu kämpfen. Er will jagen, töten, fressen. Und damit meinte er nicht die kalten Hamburger die Jake ihn heimlich auf den Dachboden bringt . . .
Als es dann passiert verstört es ihn so sehr, das er einfach nur aufwachen will. Aufwachen aus einem Albtraum, in dem er Angst hat, sich selber immer mehr zu verlieren.
Wer war er?
Tobias? Ein Bussard?
Wer? 

Dieses Band empfand ich bislang als das heftigste. Tobias tat mir leid und was für eine immense innere Stärke er haben muss, um das durchzustehen. Einfach nur beneidenswert.
Dann das Ende. Ich dachte wirklich . . . Dazu dieser traurige Touch am Ende. Wirklich ein Auf und Ab. Wenn die Bände sich weiterhin so steigern, werde ich noch süchtiger danach, als ich sowieso schon bin. *lacht*

Ein gigantischer dritter Teil, der mich wirklich aus den Socken haut. Wieder einmal finde ich es unglaublich schade, das die Bücher nicht mehr verlegt werden.
Nichtsdestotrotz gibt es kompromisslose 6 von 6 Krümeltörtchen. Und ich freue mich schon Band 4 zu beginnen.



Samurai #1 - Der Weg des Kämpfers

Titel: Der Weg des Kämpfers
englischer Titel: The Way of the Warrior
Reihe: Ja - Band 1 der - Samurai- Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: Chris Bradford
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473-35303-3
Preis: 16,95 $ (D) Hardcover
9,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 416
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Erschienen: 1. Juni 2011
"Konnichiwa", sagte das Mädchen. Es trat zu Jack und verbeugte sich anmutig. "Watashi wa Date Akiko."
Im Jahr 1610 versenken Piraten vor der Küste Japans ein englisches Handelsschiff. Jack Fletcher, der Sohn des Steuermanns, ist der einzige Überlebende. Der berühmte Schwertmeister Masamoto Takeshi adoptiert ihn und lässt ihn zum Samurai ausbilden. Doch noch immer schwebt Jack in Lebensgefahr. Der gefürchtete Ninja Drachenauge hat es auf einen großen Schatz abgesehen, den Jack aus dem Schiff gerettet hat: das Logbuch seines Vaters.
Ist das Cover nicht genial? Diese Atmosphäre, der eindringliche Blick, die Rüstung, die kämpfenden Silhouetten im unteren Bereich. Hier spricht alles gleich von der japanischen Kultur und von Spannung und kämpfen. Auch der Untertitel, eingerahmt durch die japanischen Schriftzeichen, unterstreichen das ganze noch einmal. Alles in allem also ein wirklich gelungenes Cover.

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Das Englische hingegen finde ich ziemlich fade und Nichtssagende.

"Tenno fuhr aus dem Schlaf hoch, packte sein Schwert und hielt des Atem an."

Jack befindet sich gerade zusammen mit seinem Vater auf der gefährlichen Überfahrt von England nach Japan, als ihr Schiff in ein schweres Unwetter geriet. Nur mit knapper Not konnten sie sich in eine kleine Bucht retten. Doch die Beschädigungen am Schiff sind zu groß. Zu einem Aufenthalt gezwungen macht sich die Besatzung daran das Schiff zu reparieren.
Doch sie sind nicht schnell genug . . .

"Ofuro."
"Ich stinke doch nicht!", sagte Jack. "Ich habe mich erst vor einem Monat gewaschen."

Der angriff der japanischen Piraten ist gnadenlos und als Jack wieder zu sich kommt ist er alleine.
Die Besatzung: Tod.
Sein Vater: Tod.
Er: Gestrandet in einem Land ohne die Sprache zu sprechen
Was wird nun aus ihm werden? Und wie kommt er wieder  zurück nach Hause?
Chris Bradfords Stil ist hier wirklich mal was ganz Eigenes. In anderen Büchern, in welchen die oder der Prota in einem anderen Land landeten, wurde die Sprache nur kurz als unverständlich beschrieben, oder der Prota einfach verwirrt dargestellt. Hier "reden" die Japaner aber wirklich mit Jack. Und der Leser? Der versteht genauso wenig wie Jack, was die guten Leute von ihm wollen. *lacht* Und diese Nähe zum Charakter, war etwas wirklich Interessantes, das man mal erlebt haben muss. Und so "lernt" man mit Jack sich in Sprache, als auch Kultur zu behaupten. Nimmt kleine Details wahr und die vielen - gefühlt sind es tausend - Feinheiten des höflichen Umgangs miteinander.
Toll fand ich übrigens das gerade die Höflichkeit hier sehr unterstrichen wurde. In Japan ist es nämlich üblich, das es eine große Stärke ist sich für Fehler zu entschuldigen, da man so Verantwortung für seine Taten übernimmt. Das sollte man hier auch mal einführen. ^-^

Am Ende des Buches findet man neben einem Glossar mit Japanischen Worten auch noch eine Kleine Einführung in die Aussprache. Finde ich super!

Jack sie als Charakter wirklich interessant. Er erlebt die schrecken eines ganzen Jahres auf dem Meer und findet sich dann mittellos in einem fremden Land wieder. Aber er ist zu stur aufzugeben. Zu stur alle Hoffnung fahren zu lassen. Er hat seinen Traum und wacht über ihn. Eines Tages zurück zu kehren. Zurück nach Hause zu seiner kleinen Schwester Jess. Doch als er bemerkt das er erst dafür in Japan zu Hause werden muss, tut er das. 
Akiko hingegen ist mir . . . naja nicht unbedingt unsympathisch, sondern etwas zu "perfekt". Sie sie nett, stark, schlau und hilft Jack von Beginn an. Mir fehlt es hier an Charakter. Niemand ist NUR nett. Das hat mich hier etwas gestört.
Yamato ist auch wieder ein Charakter, der mich etwas irritierte. Erst ist abweisend, aber irgendwie doch hilfreich. Dann ist er wieder abweisend und plötzlich doch tapfer und mutig . . . Er irritierte mich ein klein wenig der gute ^-^.

Der erste Band der Samurai Reihe hat mich wirklich sehr positiv überrascht. Gerade der Stil, in dem das Buch gehalten ist und auch diese fremdländische Sprache, welche sich Jack als auch der Leser stellen muss, wirkte einfach originell und unheimlich passend. Kein plötzliches Wunder oder einen anderen absonderlichen Grund, der ihn die Sprache verstehen ließ. Nein, einfach nur lernen wie jeder andere auch. Das Jack davor schon eine Begabung für Sprachen hat erleichterte ihm das.
Auch die vielen Infos zur japanischen Kultur und deren Geschichte fand ich interessant.


Auch das wirkliche Sachverständnis in Sachen Kämpfen merkte man hier, auch wenn es hier noch nicht richtig heiß herging. Jack lernt ja noch. Aber was Erklärungen anging, sei es im Schwertkampf, im Kampf ohne Waffen aber auch in der Meditation, war ich hier mehr als zufrieden und hatte nie diesen Moment, in dem man einfach die Stirn runzeln muss und denkt - Geht das überhaupt? -
Klasse!
Abzug gibt es für die Charakter, die wirklich gerne noch eines drauflegen und noch individueller werden können. Gerade bei den Nebencharas ist da einfach noch Luft nach oben.

Ein tolles Jugendbuch, das gerade in Sachen von Kämpfen und Kultur glänzt und mal mit einem etwas anderen Held aufwartet. Nach oben ist dabei aber noch eine Menge platz.
4 von 6 Krümeltörtchen ergaunert sich das erste Band der Samurai Reihe. Mit etwas mehr Aktion und mehr charakterlicher Tiefe wird es bestimmt nicht dabei bleiben. 

Die Feenjägerin

Titel:  Die Feenjägerin
englischer Titel: The Falconer
Reihe: Ja - Band 1 der - Falconer - Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: Elizabeth May
Verlag: HEYNE
ISBN: 978-3-453-31609-6
Preis: 13,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 400
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 16. Mai 2011
Jemand schlägt mir das Schwert aus der Hand. Eine riesige Pranke packt mich an der Kehle - noch eine Redcap.
Schön, talentiert und tödlich – Aileana Kameron hat nur ein Ziel: die Feen, die ihre Mutter getötet haben, zur Strecke zu bringen

Ballsaison im Edinburgh des Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr ...
 Das Cover macht ja auf den ersten Blick wirklich schon mal etwas her. Dieser Blick von der Frau wirkt erhaben, herausfordernd und ja vielleicht auch etwas überheblich. Eine interessante Mischung. Da kann ich glatt drüber hinwegsehen das mir die Menschen auf Covern meist weniger zusagen ^-^.
Der Schriftzug ist übrigens schön erhaben. Beim Darüberstreichen einfach ein tolles Gefühl.

 http://www.elizabethmaywrites.com/wp-content/uploads/2013/06/Falconercoverfinal.jpg

 Das englische gefällt mir da weniger. Es wirkt wie einer dieser historischen- "Schlunzen"-Romane, welche bei meiner Oma gerne mal herumliegen. ^-^
Betrachtet man aber den englischen Titel, bin ich gespannt ob Falken eine Rolle spielen werden.
 Erster Satz - Ich habe mir jede ihrer Anschuldigungen eingeprägt.

Nach außen hin scheint Aileana sich kaum von den anderen jungen Damen ihres Standes abzuheben. Sie trägt hübsche Kleider, lächelt, wie es sich gehört, und arbeitet auf Bällen brav ihre Tanzkarte ab.
Vorausgesetzt es legt sich nicht der Geschmack von Feenmacht auf ihre Zunge und lockt sie fort von all diesem Treiben um etwas anderes zu sein.
Eine Mörderin.

Kiaran steht mit verschränkten Armen da. "Du setzt darauf, dass ich dich rette? Das ist ein Fehler."

Seit dem ihre Mutter vor ihren Augen von einer Fee niedergestreckt wurde, brennt in der schönen Aileana ein unbändiger Hass auf jene Kreaturen, für die die meisten Menschen blind sind. Dieser Hass trägt sie jeden Abend aus dem Haus. Auf die Jagd nach Feen, welche es wagten aus ihren Löchern zu kriechen, um sich an den Menschen gütig zu tun. Ihre Verletzungen und Narben, verbirgt sie unter den schichten ihrer Kleidung.
Doch bald werden es mehr. Die Feen mächtiger.
Dann eröffnet Kiaran ihr dass das Siegel des ältesten Feengefängnises droht zu zerbrechen.
6 Tage bleiben ihnen noch. 6 Tage ehe Heerscharen von Feen blutige Rache an den Menschen fordern werden. 
Der Stil der Autorin ist locker, rasant und unheimlich sympathisch. Man begleitet Aileana von Beginn an und fällt eigentlich erst einmal in die ganze Situation hinein. Hört mit ihr das Getuschel der Damen, spürt die abschätzigen Blicke und braucht erst mal eine weile, um die wirklich Tragweite hinter all dem herauszubekommen. Denn Aileana  selbst will sich daran eigentlich nicht erinnern.
Doch hinter der Fassade der artigen Dame, versteckt sich eine Kämpferin. Geprägt durch ihren schwer zu deutenden Feenfreund Kiaran - der nebenbei bemerkt so unglaublich cool ist, dass ich ihn vom ersten Moment an liebte! - sind die Kämpfe selbst auch richtig gut umschrieben. Weder zu kurz, noch zu lang.

Am meisten sehne ich mich nach Rache. Es ist das Einzige, wonach ich derart gelechzt habe, dass ich dafür töte. Davon abgesehen handelt es sich um die älteste Motivation der Welt. Die Leute mögen glauben, das sei Liebe oder Gier oder Reichtum – doch Rache schenkt Leben. Sie stärkt einen. Lässt einen brennen.

Der Humor kommt natürlich in all dem auch nicht zu kurz. Dafür sorgt schon die kleine Fee, welche in ihrem Wandschrank wohnt und der Honig in etwa so gut bekommt, wie Menschen Alkohol. *grins* Aber lieben tut sie ihn trotzdem viel zu sehr. ;)

Aileana ist ein Charakter den ich von der ersten Seite an unheimlich gerne hatte. Sie leidet still unter ihrer Stellung als Frau - die ja um die Zeit nicht sonderlich hoch ist - und unter dem Tod ihrer Mutter. Ihr Vater will sie am liebsten nur verheiratet und aus seinen Augen wissen. Was Aileana  selber will, ist nicht von belang. Doch keiner weiß, was sie nachts treibt oder das sie unter ihrer Kleidung eine Vielzahl Narben versteckt. Ihre Ehrenabzeichen. Dabei fällt es ihr immer schwerer den Schein zu wahren. Ihr seht also, sie ist ein richtig toll durchdachter und tief gehender Charakter, mit dem man einfach mit leiden muss. Es geht gar nicht anders.
Ihr Gegenpart Kiaran ist da viel schwerer zu greifen. Er ist still, manchmal fast emotionslos und doch ist da ein Funkeln in seinen Augen, das beweist, das hinter seiner Maske wohl viel mehr lauert. Andeutungen, kleine Sätze machen diese Charakter unglaublich interessant. Ich mochte ihn von Anfang.  ♥

Ich entwickel gerade wirklich einen Faible für Steampunk. Mir gefällt die Kombination aus historischem Hintergrund, technischen Spielerin und dann noch die Fantasie dazu. Super. Werde ich mir wohl mal mehr davon zu Gemüte führen.
Aber zurück zum Buch. Ich bin himmelhoch begeistert. Die Stimmung, der gesellschaftliche Anspruch den die Protagonistin eigentlich erfüllen muss, und dann in der Nacht ganz anders ist. Auch die Darstellung der Feen gefällt mir sehr gut. Alle sind anders und doch gleichermaßen tödlich. Die Charaktere sind eine Delikatesse. Man muss Aileana einfach mögen und ich bin wohl auch unter Kiaran Feenbann geraten. Jedenfalls genoss ich jeden Auftritt seinerseits. 
Auch der Hauch Romantik zwischen den Seiten hat gut hineingepasst. Denn weder war alles zu schnulzig und absehbar, noch zu flach oder plötzlich. Es waren immer so kleine Augenblicke in denen ich voller Spannung mich nicht von den Seiten lösen konnte.
Und dann dieses Ende . . . . DIESES ENDE!!!  war ein verdammt gemeiner Cliffhanger! Verdammt ich will wissen wies weiter geht!!! 

Was ihr habt dieses Buch noch nicht gelesen und liebt Fantasy? Schämt euch und dann ab mit euch in den nächsten Buchhandel. Ihr werdet es sonst bereuen. ;)

Kritiklose 6 von 6 Krümeltörtchen habe ich lange nicht mehr verteilt. Ein Buch wie ein köstliches Dessert mit Kirsche und extra Schokostreusel.


Animorphs #2 - Der Besucher

Titel: Der Besucher
englischer Titel: The Visitor
Reihe: Ja -Band 2 der - Animorphs - Reihe
Sprache: Deutsch
Autor: K.A. Appelgate
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473348-527
Preis: -,- $(D) Taschenbuch (Leider nicht mehr neu erhältlich. nur noch gebraucht eBay/rebuy . . .)
Seiten: 178
empfohlenes Alter: ab 12
Erschienen: 1998

Ich begann zu schrumpfen. Aber seltsam war das schon, denn während ich schrumpfte und mir meine Klamotten vom Leib rutschten, hatte ich nicht das Gefühl, kleiner zu  werden. Ich hatte eher den Eindruck, dass ich stärker wurde.
Schon mal einem Außerirdischen begegnet, der nur als Hologramm da ist? Natürlich nicht - völlig unmöglich! Na ja, vielleicht solltet ihr doch besser Rachel fragen . . .

Rachel wird euch ihren Nachnamen nicht verraten. Sie nennt überhaupt keine Namen, höchstens gefälschte. Sie wir euch auch nicht den Namen ihres Wohnortes sagen. Aber es sind ja ohnehin alle Städte in tödlicher Gefahr. Übrigens: auch die, in der ihr wohnt. Niemand ist mehr sicher, niemand.

Fragt also Rachel - falls ihr sie überhaupt erkennt. Denn manchmal ist Rachel - eine Katze. 

Bestimmt erinnert ihr euch noch daran, als ich den ersten Band der Reihe vorstellte. Auf ihm sah man Jake wie er sich in eine Echse morpht. Diesmal ist Rachel - aus derer Sicht auch der zweite Band geschrieben wurde - zu sehen und wie sie sich Stück für Stück in eine Katze morpht. Das rot ist dieses Mal geradezu düster und schafft eine schon durchaus gruselige Stimmung.
Und natürlich spielt Rachel als Katze eine wichtige Rolle.

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 http://ecx.images-amazon.com/images/I/51S4KEH15mL._SY344_BO1,204,203,200_.jpg

 Im englischen gibt es zwei verschiedene Cover. Eines sieht dem deutschen fast zu 100% ähnlich wie ihr seht. Das andere ist ganz anders und etwas gruselig wenn ihr mich fragt. ;)

Erster Satz: - Ich heiße Rachel.

Gerade sind Rachel und ihre Freunde den Yirks noch einmal entkommen und noch immer steckt der Schreck ihnen in den Knochen und doch schmieden sie schon wieder den nächsten Plan. Denn trotz ihrer Furcht wissen sie. Sie dürfen nicht untätig herumstehen, herumstehen während all dies mit ihrem Planeten geschah. Sie mussten kämpfen. Für alle.
Das merkt auch Rachel als sie beginnt bei ihrer Freundin eine Veränderung festzustellen. Das sonst so lebenslustige Mädchen Melissa ist nicht mehr sie selbst.  

Ich witterte totes Fleisch. Ich roch sogar die Maden, von denen es in dem Aas wimmelte. Und ich wollte sie.

Und bald begreift Rachel die Situation. Melissas Eltern wurden von den Yirks versklavt und das Mädchen leidet schrecklich unter der gespielten Liebe ihrer Eltern. Rachel begreift, dass die Außerirdischen Schnecken weit mehr Leid verursachen, als es auf den ersten Blick scheint. Doch als sie etwas dagegen unternimmt, begibt sie sich damit direkt in Visser dreis Fänge. Und ihr bleiben nur noch 2 Minuten, ehe sie für immer in ihrem Katzenkörper gefangen war . . .

Wie definiert ihr ein Kinderbuch? Mit Mord, Angst, dem nahenden Tod, Familienverzweifelung und dem Ende der Welt? Ja? Dann seid ihr hier goldrichtig. Denn so kann man sich den zweiten Band der Animorphs Reihe vorstellen. Er ist weitaus härter als Band eins, zum zerreißend spannend und mit hohen Werten in Sachen Freundschaft und Treue. Das Tempo ist straff durch und lässt dem Leser genau wie den Helden kaum Zeit einmal durchzuatmen. Klasse!
Klar die Ironie am Anfang habt ihr schon verstanden, aber trotzdem ist dieses Buch der Wahnsinn!  

In diesem Band begleiten wir Rachel. Eine interessante Idee des Autoren, so jedem Charakter einmal eine Chance zu geben näher in den Blickpunkt zu rücken. Ich bin auch schon auf die anderen gespannt. Alle Charaktere würden so eine noch bessere Tiefe bekommen. Man bekommt ihre Gründe und Motive, ihre Art sehr gut mit.
Rachel selber ist augenscheinlich ruhig und durchdacht, sie kann zugeben, dass sie Angst hat, ist aber auch ungeheuer mutig und loyal. So schickt sie Jake zum Beispiel im Angesicht des Todes fort, damit dieser zumindest in Sicherheit ist. Oder macht sich Sorgen um Melissa und will ihr helfen, auch wenn das Gefahr für sie bedeutet.
Ihre Freunde bedeuten ihr alles. Und für sie kann sie kämpfen.

Als Kinderbuch würde ich es jetzt nicht sehen, besonders wenn man bedenkt, dass ich vielleicht etwas über das Kinderbuchalter bin und mich nicht von den Seiten lösen konnte. Die Spannung sie greifbar und fast schon rechnete ich mit  . . . naja ich will ja nix verraten. ^-^
Schade ist es auf jeden Fall, dass es diese Bücher so nicht mehr gibt. Sie besitzen tiefe, Moral, Mut, Treue, Freundschaft und noch so viele andere Dinge, die ich leider bei manchen Reihen oder Einzelbänden vermisse.

Ich jedenfalls sammle die Reihe inzwischen. Und da es insgesamt 56 Stück gibt, habt ihr noch so einiges vor euch. ^-^
Ein tolles Stück aus meiner Kindheit und endlich kann ich mal mehr lesen als nur 2 Bände *hehe*
 Mit Sicherheit kein reines Kinderbuch wie es so manche Zeitschrift anpreisen würde, aber wahnsinnig gut. 5 von 6 Krümeltörtchen ergaunern sich die Animorphs. Ich bin schon auf ihr nächstes Abenteuer gespannt.

 

Die Insel der besonderen Kinder

Titel: Die Insel der besonderen Kinder
englischer Titel: Miss Peregrine's Home für Peculiar Children
Reihe: Ja - Band 1 der - Miss Peregrine- Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: Ransom Riggs
Verlag: KNAUR
ISBN: 978-3-426-51057-5
Preis: 9,959 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 410
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Erschienen: 2. November 2011
Den ganzen Sommer über hatte ich schon versucht, bei Smart Aid rausgeworfen zu werden. Aber das hatte sich als schlichtweg unmöglich erwiesen. Ich kam mit den fadenscheinigsten Ausreden ständig zu spät, gab zu wenig Wechselgeld heraus, räumte Ware absichtlich in die falschen Regale, stellte Lotionen zu Abführmitteln und Verhütungsmittel zu Babyshampoo. Selten hatte ich so hart an etwas gearbeitet, aber wie inkompetent ich mich auch anstellte, Shelley strich mich nicht von der Gehaltsliste.
Manche Großväter lesen ihren Enkeln Märchen vor - doch was Jacob von seinem hörte, war etwas ganz, ganz anderes. Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der merkwürdige Kinder mit besonderen Fähigkeiten lebten - und von den Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind. inzwischen ist Jacob fast erwachsen und glaubt nicht mehr an die wunderbaren Schauergeschichten. Bis zu jenem Tag, an dem sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt . . .
http://www.schmitzjunior.de/wp-content/uploads/2011/10/riggs1-160x160.jpgDenkt ihr bei diesem Cover nicht auch an diese gruseligen Fotos, die man manchmal im Internet oder TV sieht? Ich zumindest ja und schon dadurch weckte das Buch als es erschienen ist meine ungezähmte Neugierde. Aber auch die Innengestaltung kann sich sehen lassen, denn immer wieder sind Fotos auf schwarzen Seiten ausgestellt, welche die Geschichte einerseits untermalen, andererseits auch ein leichtes Schaudern über die Arme rinnen lässt. Mal wirklich etwas ganz anderes, das lange im Kopf bleibt und für mich die Frage aufwirft, was wohl zu erst da war. Die Idee oder die Bilder?
 https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgOHMhTTxlykIAceSAFX9lCkx6BqUAsIhUsit0X1wvGu3r0Flx8-XJ7T0_BWMkL5-tawnkiMKONQgD5e2Lg4f780nDGDS4E6wazTyTl241xlDOo1f2WANMwXXKK65Fci79b20aobTmgcyEt/s1600/Miss+Peregrine%2525E2%252580%252599s+Home+for+Peculiar+Children+.jpg https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhG1fXksURBv265qFtSOGcrZbaOL9ibRQ5ZTfEodPi0qC6Gfa5LhZGTfY5RnUBZfsQFAEfxL_GghucvOfv5TZSYFCH6yrTMzzI-fRD1TRfZCvMfRZ1PWg9KV3N6i_SHllbR2mVSEv7Rq6HF/s1600/inselkinder.JPG

 Das englische Cover ist mit dem Deutschen selbst bis auf Schriftart, Verzierung und zusätzliche Grünfärbung ähnlich. Ich finde beide sehr schön und Stimmig.

https://dasaunddaso.files.wordpress.com/2012/01/scan.jpeg

 Und auf dem Buchrücken seht ihr gleich noch ein paar der Schnappschüsse. Auf den letzten Seiten ist übrigens eine Liste, aus welcher Sammlung diese Bilder stammen. Zusammen mit dem Hinweis, - "Sämtliche Fotos in diesem Buch sind authentisch. ..."

 Erster Satz - Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass mich dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames.

Jacob ist ein ganz normaler Junge. Einmal abgesehen davon das er von seinem Großvater anstatt Märchen, stets gruselige Geschichten über Monster und besondere Kinder erzählt bekommen hatte. Kinder, welche die seltsamsten Dinge konnten. Superstark sein. Unsichtbar sein. Das eigene Leben mit Bienen im selben Körper führen oder so schwerelos davonschweben können, wie ein Luftballon.

Natürlich liebe ich sie, aber vor allem deshalb, weil es vorgeschrieben ist seine Mum zu lieben. Und ganz sicher nicht deshalb, weil sie ein Mensch ist, der mir sympathisch wäre, wenn ich ihm auf der Straße begegnete. Aber das würde sowieso nie passieren. Sie war nämlich der Meinung, das zu Fuß gehen etwas für arme Menschen sei.

 Dann passiert das, vor was wohl alle Eltern und Großeltern einmal stehen. Die Kinder werden erwachsen. Verlieren das Interesse an den Geschichten und Märchen und entlarven sie der Lüge.
Doch was ist, wenn manche Geschichten wahrer sind als andere? Wenn Angst vor Monstern plötzlich real ist? Wenn Märchen lebendig werden?
 Mit einem Stil, der bildhaft sehr gut gelungen ist, fasst der Autor eine Geschichte in Worte, die ich so in der Art auch noch nie in der Hand hatte. Er webt um alte Bilder und Geheimnisse etwas, dessen Handlung einen fesselt und regelrecht süchtig macht. Die Einzigartigkeit der Kinder und die vielen Namen ordnen sich wie von selbst und man weiß dann einfach plötzlich genau, wer gemeint ist, wenn ein Name oder eine Eigenschaft fällt. Die Bilder tun hier ihr übliches.
Erzählt wird die Geschichte aus Jacobs Sicht und man verfolgt von den Anfängen, in denen er alles noch für wirres Gerede hält, bis zu den Tiefen wundern und Gefahren zwischen den Seiten. 


Bei dem Trailer bekomme ich übrigens jedesmal eine Gänsehaut . . .

 Wir erleben diese ganzen Abenteuer und Geheimnisse zusammen mit Jacob. Einem nicht unbedingt sehr mutigem Jungen, der sich doch am liebsten wünschen, würde aus diesem Albtraum zu erwachen und doch einen ungeahnten Mut in sich findet als es um seine Freunde geht.

 Ich starrte in Augen, die in einer dunklen Flüssigkeit schwammen, pechschwarze Hautfetzen hingen lose an der buckligen Gestalt, der Mund stand auf groteske Weise offen, sodass sich ein Haufen langer, aalförmiger Zungen herausschlängeln konnte. Ich schrie

 Dann gibt es natürlich noch die besonderen Kinder und die sind wirklich anders. Besonders Emma, das Mädchen mit den Flammen, sticht da durch ihren auflodernden Hass am Anfang heraus. Dieser Hass ist nachzuvollziehen, da in ihm auch viel Gewissheit und Trauer hängt. Dass sie dann allerdings plötzlich eine 180-Grad-Drehung macht und ins genaue Gegenteil umschwenkt, fand ich etwas weit hergeholt. Besonders da man ja das große Ganze betrachten muss und Jacob so etwas für mich in die Rolle des Lückenbüßers rutscht.

 "Die Insel der besonderen Kinder" ist wirklich ein Buch, das aus der Reihe sticht. Es ist anders, und das nicht nur wegen den Bildern, die mit im Buch Endhalten sind. Die ganze Geschichte spielt zwischen Realität und Märchen, so scheint es, doch was genau ist nun wahr? Wie weit gehen die Geheimnisse? Wo verstecken sich die wahren Monster und was haben sie vor? Ist alles nur Sonnenschein oder liegen die Schatten längst tiefer?
Fragen über Fragen tragen den Leser mit Jacob zusammen hinein in diese so vollkommen neue Welt.
 Der Autor schafft mir diesem Buch etwas Berauschendes, dessen Seiten, dessen Geschichte, mich nicht losgelassen hat. Eine perfekte Mischung aus Humor, Spannung, leichter Romantik und Abenteuer. Von der Altersempfehlung ab 14 sollte man sich also hier nicht abschrecken lassen. Bislang habe ich es aber auch eher im Bereich der erwachsenen Fantasy gesehen.

Mein einziger Kritikpunkt betrifft wie oben erwähnt einen Teil des romantischen Parts zwischen Emma und Jacob. Ich kann mir nicht helfen, und das liegt nicht daran, dass Emma um die 85 Jahre ist, aber es wirkt als wäre er nur der Ersatz . . .
 
 Falls ihr dieses Buch noch auf dem SuB haben solltet, kramt es schnell raus, staubt es ab und nehmt euch am besten für die nächsten Tage nichts weiteres vor. ;)

5 von 6 Krümeltörtchen für dieses tolle Werk!! Ein Absolutes Must-Have nicht nur für Fantasy-Freunde!!