Warm Bodies / Mein fahler Freunnd

Titel: Warm Bodies / Mein fahler Freund
englischer Titel: Warm Bodies
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Isaac Marion
Verlag: Tropen Bei Klett-Cotta
ISBN: 978-3-60850-1292
Preis: 9,95 $ (D) Broshur
19,95 $ (D) Hardcover (Mein fahler Freund)
Seiten: 425
empfohlenes Alter: ab 16
Erschienen: 22. Juni 2013

Du solltest immer Bilder machen, wenn nicht mit einer Kamera, dann mit deinem Verstand. Erinnerungen, die man mit Absicht einfängt, sind lebendiger als die, zu denen man zufällig kommt.
"Das ist die Ironie, wenn man ein Zombie ist. Alles ist komisch, aber man hat nichts zu lachen, weil einem die Lippen verrottet sind."
Mit atemberaubendem Drive und sprühendem Witz legt Isaac Marion den ersten menschlichwarmen Zombie-Liebesroman vor. Ein Fest Fest nicht nur für Liebhaber dunkler Gemüter.
Wer sich vielleicht über die beiden verschiedenen Titelangaben gewundert haben sollte, hier gibt es eine kleine Aufklärung :3. 
Der Originaltitel unter dem Isaac Marion seine Zombieromanze veröffentlicht hat ist "Mein fahler Freund". "Warm Bodies" ist das Buch zum Film. Das sie da auch gleich erst mal etwas am Titel gedreht haben ist wohl einerseits logisch, andererseits schone etwas verwundernd.
Jedenfalls entspricht das Cover des Taschenbuches dem deutschen Filmcover. Im Vordergrund sehen wir den wohl sensibelsten Zombie, R, in der Filmgeschichte. Neben ihr die zweite Hauptperson Julie und im Hintergrund natürlich eine riesige Horde wandelnder Leichen. Das Intensive rot des Hintergrundes erfühlt natürlich die gewünschte Signalwirkung vollends. Wer die Kinoplakate schon mochte, wird hier nicht enttäuscht sein.

Das ist die Variante des "Original" Buches - Nur als Hardcover erhältlich-. Zur Info sei euch gesagt, dass es zu 100% dasselbe enthält wie das Taschenbuch.
Wenn ihr euch dieses Cover aber so ansieht, ist es wesentlich unauffälliger als dass des Taschenbuches. Die dunklen Farben gehen großteils fast schon ineinander über und geben wenig Möglichkeiten den Blick gefangen zu nehmen. Einzig gut finde ich hier, das R hier dem Buchcharakter natürlich viel mehr entspricht. (Krawatte und Anzug)

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Das englische Cover ist stattdessen hauptsächlich in weiß gehalten. Das Adergeflecht, dass das Hirn abbildet, finde ich interessant. Mal was anderes.
Ich persönlich finde hier einmal das Filmcover am schönsten. Es hat mehr Stimmung als die beiden anderen.  
Erster Satz - Ich bin tot, aber das ist nicht so schlimm.
 
R ist ein Zombie. Das hört sich aber viel schlimmer als es ist. Immerhin ist jeder seiner Freunde ein Zombie. Auch sein bester Freund M.
R und M.
Mehr wissen sie von ihren Namen nicht mehr. R ist das peinlich. Gerne würde er an dem Leben der anderen Teilhaben, doch er kennt sie nicht. Sie kennen sich nicht einmal selber. So verbringen sie ihre Tage mit rumstehen, knurren, stöhnen und verwesen. Doch manchmal . . . manchmal da funkt ein bewusster Gedanke durch ihr leeres Hirn. Ein ziehen in ihren Gliedern.
Hunger.

Man hatte ihnen alles beibringen müssen. Wie man mühelos tötete, wie man ziellos herumwanderte, wie man schwankt und stöhnt und richtig verfault.

Doch dieses Mal ist die Jagd nicht wie jede andere. Dieses Mal knackt er den Schädel eines Jungen, verspeist dessen Hirn und verliert sich fast in Bildern, die er noch nie derart intensiv erlebt hat. Und noch etwas ist anders. Da ist ein Name zurückgeblieben.
Julie
Ein Name und ein Gefühl . . . ja was? R versteht es nicht. Überhaupt weiß er wie seltsam er ist eine Lebende mit nach Hause zu bringen. Die anderen würden sie sofort töten und fressen.
Langsam nähern sich die beiden an und es entsteht eine Freundschaft, die wohl ungewöhnlicher nicht sein kann. Doch Juli muss wieder zurück. Das weiß R. Genauso wie er weiß, das er es war, der ihren Freund getötet hatte. Und Perry will seit dem auch einfach keine Ruhe geben
Gemeinsam mit dem Zombie R, erleben wir diese Zombiegeschichte, welche uns vielleicht hier und da mal etwas über diese sabbernden Monster, als auch über unsere eigene Gesellschaft nachdenken lässt. Das Buch ist aus der Sicht von R geschrieben. Die Wahl finde ich hier sehr gut, denn da er, besonders anfangs, noch so seine Schwierigkeiten hat, wirklich zu kommunizieren, ist es, um so interessanter an seinem Inneleben teilzuhaben. Der schöne Stil lässt Szenen und Orte mit wenigen Worten lebendig werden. Dabei verzichtet der Autor auf langatmige Erklärungen, sondern schildert es eben immer so, wie R es wahrnimmt. Auch hier ein dickes Plus für die Erzählperspektive.

R muss man doch einfach lieben. Er ist so trottelig, manchmal so arg unbeholfen und dann doch wieder ein ganz starker Charakter, der gerne mal seinen Drang zur Ehrlichkeit verflucht.
Einfach zum Knuddeln der Gute.
Auch Julie mochte ich von Beginn an. Ich fand die Logik hinter ihren Reaktionen einfach nur toll. So hat sie anfangs, verständlicher Weise, Angst vor R. Trotz der Rettungsaktion - auch ich hätte jeden Moment damit gerechnet das er eine Heißhungerattacke bekommt ;) -. Auch bekommt sie keine hysterischen Anfälle, sondern hat zwar Angst, behält aber dennoch einen kühlen Kopf.
Vor allen aber gibt sie R eine Chance, als sie bemerkt das er wirklich anders ist. Das mag ich an Julie, dass egal was für ein Mist gerade in der Welt passiert, sie ihre Hoffnung nicht aufgibt.
Dann gibt es auch noch Perry. Ihn als einen der Hauptcharas zu bezeichnen, ist wohl nicht ganz richtig. Viel eher steht er irgendwie zwischen Haupt- und Nebencharakter. Denn obgleich er ziemlich schnell ins Gras beißt, haben sein Denken und seine Erinnerungen großen Einfluss auf R, und somit auf den Verlauf des Buches.
Die anderen Nebencharaktere wie M, Nora, Julies Dad oder Rossi sind gut im Buch platziert. Sie geben der Geschichte Raum, Tiefe und eine Vergangenheit.
Romeo und Julia im Zombieland. Die durchaus vorhandenen Parallelen sind einfach nicht zu verkennen. Dabei kupfert Isaac Marion aber nicht eine Geschichte einfach ab, es ist vielmehr die Gesamtstimmung, die mich an daran erinnert. R und Julie - die Namen klingen so verdammt ähnlich ;) - auch die Balkonszene deutete darauf hin. Ebenso das Grundthema, auch wenn hier durch den Zombieaspekt natürlich ziemlich drastisch ausgereizt ;) Ich liebe es einfach.
Hier und da gibt es zwar mal Momente, in denen sich eine Szene etwas zieht, jedoch fällt das nicht so arg ins Gewicht. Der Großteil des Buches ist sehr gut und begeistert nicht nur durch eine wirklich mal etwas andere Liebesgeschichte,sondern auch durch den gesellschaftlichen Verfall, das verwesen von Hoffnung und Glaube. Auch das sich manche in dieser Ausweglosen Situation fast verbeißen.


Warm Bodies ist einer der wenigen Filme, die ich vor dem Buch gesehen habe. Um es sogar ganz genau zu nehmen, wusste ich zuvor gar nichts davon, das es überhaupt aufgrund einer Buchvorlage verfilmt wurde. So war ich dann nach meinen "nachfilmischen Nachforschungen" sehr überrascht, als ich dann über diese Info stolperte. Da ich eh schon sehr angetan vom Film war, hüpfte das Buch auf meinen Wunschzettel. Und auch jetzt nach dem Lesen mag ich den Film immer noch. Es ist keine 1 zu 1 übernommene Handlung. Das sieht man schon an R´s Klamotten. Aber man erkennt ganze Szenen wieder, Gespräche, Handlungen. Und das finde ich sehr gut. Außerdem ist die Stimmung des Buches toll eingefangen worden und auch an den Schauspielern gibt es einmal nichts zu meckern.
Da stört es mich nicht mal das die Knochen anders dargestellt worden sind. ^-^ Film und Buch kann ich euch hier also wärmstens empfehlen. Das Plus beim Buch ist jedoch, das man mehr über Julies Vergangenheit erfährt und auch das Ende ist ein klein wenig anders. Nicht vom Sinn, aber von der Ausführung.
Warm Bodies/Mein fahler Freund, ist schon einmal alleine wegen der Idee, welche hinter diesem Buch steckt, ein absolutes Must Read. Es ist einfach ziemlich ungewohnt, mal so einem sympathischen Zombie zu begegnen. Dazu eine tolle Geschichte und süße Charaktere. Und wenn man sie sich etwas auf der Zunge zergehen lässt, dann merkt man das sie tiefer geht als man erwartet.
5 von 6 Krümeltörtchen für eine tolle und erfrischen neue Lovestory.


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