Black Dagger (1) - Nachtjagd

Titel: Black Dagger(1) - Nachtjagd
englischer Titel: Dark Lover
Reihe: Ja - 1Band der Black Dagger - Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: J.R. Ward
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-53271-7
Preis: 7,95 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 268
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 2.Mai 2007
 Sie nahm den Hörer ab und schaffte es ,dabei den Kater im gleichem Rythmus weiterzutätscheln. Jahre des Zusammenlebens mit Boo hatten ihre Kater-Telefon-Koordination vervollkommnet.


Sie sind eine der geheimnisvollsten Bruderschaften die je gegründet wurde:
die Gemeinschaft der BLACK DAGGER. Und sie schweben in tödlicher Gefahr: Denn die BLACK DAGGER sind die letzten Vampire auf Erden und nach jahrhunderterlanger Jagd sind ihnen ihre Feinde gefährlich nahe gekommen. Doch Wrath, der ruhelose, attraktive Anführer der BLACK DAGGER, weiß sich mit allen Mitteln zu wehren...
Alles an diesem Cover schreit doch geradezu nach einem Vampir-Roman. Davonfliegende Fledermausschwärme, eine seltsame Stimmung, welche durch eine interessante Farbgebung in orange hervorgerufen wurde.
Was mir ja wirklich gefällt ist, dass hier einmal Abstand von, der leider sehr oft vorkommenden Variante, halb nackten Personen genommen wurde.Das gibt dem Buch gleich einen ganz anderen Blick.

Natürlich werfen wir auch mal einen Blick auf die amerikanischen Varianten. Den, wo dem deutschem Leser ein Cover zur Auswahl genügen muss, haben es die englisch lesenden Fans weitaus einfacher. Die Auswahl ist wirklich recht groß.

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Wie ihr sehr herrscht hier gerade das rot sehr vor. Ich muss aber gestehen, dass ich ganz zufrieden bin mit unserer einen Covervariante. Die englischen sind da nicht wirklich mein Fall.
Erster Satz - Darius sah sich im Club um und betrachtete das Gewimmel der halbnackten Menschen auf der Tanzfläche.

Beth Leben ist weder spannend noch weicht es groß von denen ihrer Mitmenschen ab. Täglich schleppt sie sich zu ihrem mehr als nur schlecht bezahltem Job und quält sich mit ihrem Chef herum. 
Diese Schmachtnummer war schon vor drei Jahren langweilig gewesen, dachte sie genervt. Ungefähr seitdem sie angefangen hatte, für ihn zu arbeiten.
Als sie jedoch durch ihre Kontakte im Polizeirevier an den Tatort eines ungewöhnlichen Mordes geführt wird, ahnt sie selber nicht wie nahe sie ihrer eigenen Vergangenheit damit gekommen ist.
Und wer ist dieser in Leder gekleidete Mann, der bei ihr auftaucht und geradezu nach Gefahr richt? Sollte sie ihm vertrauen? Und vor allen, kannte er wirklich ihren Vater?


 Das Buch berichtet aus der Sichtweise dreier Charaktere. 
Einmal der menschlichen Reporterin Beth, welche sich über vieles aus ihrer Vergangenheit im unklaren ist. Dann aus der Sicht des reinrassigen Vampirs Wrath, der mehr oder wenig der König der Vampirrasse ist. Und, was mir wirklich gut gefallen hat, aus der Sicht des Feindes Mister X. (Der heißt sogar wirklich so.)
Diese Wechsel ermöglichen es dem Leser sehr gute Einblicke auf alle Seiten. Ah .. Moment, wir haben ja noch einen vierten Erzählstrang. Der Polizist Butsch hat ja auch noch seine Auftritte, auch wenn er die meiste Zeit davon leicht verkatert ist...
Der Schreibstil ist gut, auch wenn ich mir mehr Spannung gewünscht hätte. Der Humor und die flotten Sprüche haben mir doch unweigerlich ein Schmunzeln entlockt.


Die Vielzahl an unterschiedlichen Personen erschlägt einen auf den ersten Blick wirklich. Recht schnell ist man aber dahinter gekommen, auch wenn die Informationen zu den Charakteren noch sehr Oberflächig gehalten sind. Gerne hätte ich besonders über Wrath mehr erfahren. Über den Tod seiner Eltern und so etwas eben. Betrachtet man aber dass die Reihe ja schon ziemlich Fortgeschritten ist, ich glaube 24 Bände sind es mitlerweile, ist es wohl anzunehmen das die Geheimnisse wirklich erst später nach und nach ans Licht kommen. Was ja auch nicht wirklich schlecht ist.



Ich bin ehrlich. Das Buch hier hat es mir nicht ganz so einfach gemacht es zu Bewerten. Dabei stört es mich eher weniger das Dark Lover eigentlich sowohl das Band Nachtjagd als auch Blutopfer im deutschen, in sich vereint hat. Der Verlag hat hier einfach aus einem Band zwei gemacht. Der Nutzen dahinter mag sich für mich nun nicht ganz erschließen. Wahrscheinlich liegt es hier einfach am lieben Geld.
Wie auch immer. Das offene Ende stört mich wie gesagt nicht. Klar ärgert man sich als Leser, wenn es mit einem Cliffhanger endet, hier ist er allerdings nicht so gewaltig, aber er macht auch Lust aufs nächste Band. Die Sprache ist okay, auch wenn ich mir für eine superalte Vampirrasse gerne auch eine etwas ältere Sprache, oder zumindest hier und da fallende Begrifflichkeiten, gewünscht hätte. Zumindest bei den ach so vornehmen Aristokraten. ;)
Die Idee und vor allen die Struktur der Gesellschaft der Black Dagger finde ich wirklich gut. Auch das Vampire mal nicht vor Knoblauch davonlaufen und Menschen an die Kehle springen, sie tun das lieber untereinander, finde ich interessant. Es ist einfach mal eine andere Auslegung des üblichen Vampirmythoses. Zwar erhält man im Buch nur einen kurzen Einblick in die Traditionen, und hier und da werden Worte erwähnt, die in ihrer richtigen Greifbarkeit dem Leser noch unerschlossen bleiben. Das steigert die Neugier. Das Glossar sei hier auch erwähnt. Es ist ziemlich interessant und erspart dem Autor im Buch selbst ständig sich wiederholende langwierige Erklärungen.
 Aber wie gesagt, es gibt auch Punktabzug. 
(Hier könnten nun Spoiler auftreten)
Was mich wirklich aufgeregt hatte, ist als Beth Warth dann trifft, verständlicherweise Angst hat und sie doch kaum zwei Seiten übereinander herfallen, ohne sich überhaupt wirklich richtig vorgestellt zu haben. Falls das romantisch oder erotisch sein soll, habe ich wohl was verpasst. Zumindest für mich als Leser braucht es da ehrlich gesagt einfach mehr. Erwähnt man hier noch mal kurz das sie kaum Stunden zuvor kurz vor einer Vergewaltigung stand, sinkt mein Verständnis hier wirklich in den Keller. 
Das der düstere Krieger durch seine, erste nebenbei erwähnt, Liebe zu Beth etwas weicher gibt, finde ich nicht schlecht. Menschen/Vampire können sich durchaus ändern. Etwas weniger triebgesteuert, und vor allen alles etwas langsamer, hätte dem Band hier aber auch nicht geschadet.


 Nach Langem überlegen, und der Tatsache das es eigentlich nur ein halber Band ist da Blutopfer noch dazugehört, habe ich mich entschieden Nachtjagd als einen einführenden Prolog zu sehen. Man läuft langsam in die Story hinein. Bekommt schon einmal die anderen Charaktere vorgestellt. Erfährt etwas über die Freunde als auch über die Struktur der Gesellschaft. Spannung fehlt mir hier allerdings noch einfach. 

4 von 6 möglichen Krümmeltörtchen erhält das Buch von mir für eine ausgefeilte Grundidee. Es hätten 5 sein können, wäre nicht diese überhetzte Romanze mit dabei gewesen. Trotz allem werde ich mir den zweiten Band ebenfalls zu Gemüte führen.

In deinen Augen

Titel: In deinen Augen
englischer Titel: Forever
Reihe: Ja -Band 3 der - Die Wölfe von Mercy Falls - Trilogie
Sprache: Deutsch
Autor: Maggie Stiefvater
Verlag: script 5
ISBN: 978-3-8390-0163-9
Preis: 18,90 $ (D) Hardcover
Seiten: 496
empfohlenes Alter: ab 16
Erschienen: 15. August 2012
Aber ich erinnerte mich nicht an seinen Name. Wie hatte ich seinen Namdn vergessen können?
 Der Frühling kehrt zurück nach Mercy Falls und mit dem Winter streifen die Wölfe ihre Pelze ab. Sam, nun fest in seiner menschlichen Haut verankert, hat die vergangenen Monate nur auf diesen Moment gewartet: Grace‘ Rückkehr aus dem Wald. 
Doch ihr Glück währt kurz. Als man ein Mädchen findet, das von Wölfen getötet wurde, verfällt Mercy Falls in Hysterie. Auf einer Treibjagd sollen die Wölfe ein für alle Mal ausgerottet werden. Nun ist es an Sam, sein Rudel – seine Familie – zu retten. 
 Zusammen mit Grace, Cole und Isabel fasst er einen verzweifelten Plan: Sie wollen die Wölfe umsiedeln, in ein Waldgebiet weit entfernt von menschlichen Siedlungen. Sam weiß, dass er dafür einen hohen Preis zahlen wird. Denn damit das Rudel ihm folgt, muss er seine menschliche Gestalt aufgeben.
Genau wie seine Vorgänger, ist das letzte Buch der Trilogie eine wahre Augenfreude. Die gewohnten Pastelltöne symbolisieren diesmal den zart beginnenden Frühlingsanfang. Schrift und Autorenzug fügen sich gewohnt ins Bild ein.

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 Natürlich werfen wir auch hier wieder einen Blick auf die amerikanische Variante. Ist es nicht ein Traum? Natürlich liebe ich unsere deutschen Cover, aber ich kann es nur einfach betonen. Wunderschön und so passend zum Buch!

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 So sieht es übrigens im Schuber aus. Ein absoluter Hingucker. Ich hatte mich schon darin verliebt, noch ehe ich wusste; worum es auch nur annähernd ging.Das war wirklich Liebe auf den ersten Blick♥ 

 Für alle die hier übrigens gerade mit dem Gedanken spielen sich die Reihe zu besorgen ein kleiner Rat. Statt euch die Bände einzeln zu holen, empfehle ich euch eben diesen Schuber zu kaufen. Zusammen wären das 29,95 $ (D). Würdet ihr jedes einzeln als Hardcover kaufen, läget ihr pro Band bei 18,90 $ (D). Ergäbe für alle drei als Einzelkäufe einen netten Betrag von 56, 70 $ (D).
Spart euch also das Geld und greift beim komplett Pack zu ;)

Erster Satz - Ich kann leise sein, so leise.
Nach Wochen eisiger Kälte kehrt der Frühling endlich zurück nach Mercy Falls. Die Tage werden wärmer und mit jedem Grad ... rückt Grace näher heran an ihre Rückverwandlung in einen Menschen.
Als es dann geschieht, findet sie sich alleine und frierend in einem ihr unbekanntem Teil des Waldes wieder. Sie schafft es Sam noch Bescheid zu geben, ehe der Ruf des Winters sie erneut fortreißt. Hinein in die Wilden Wälder. Was Sam bleibt, ist nur ein Kleid ... 
 Ich schrie Sams Namen hinaus in die Dunkelheit, bis ich nicht mehr wusste, was Sprechen war.
Doch lange bleibt ihm nicht denn erneuten Verlust seiner Freundin an den Wald zu betrauern. Denn etwas regt sich. Ein weißer Killer treibt sein im Wald. Die Polizei findet die Leiche eines nackten Mädchens auf Becks Grundstück. Halb verhungert und getötet von Wölfen.
Sam rückt immer mehr ins Interesse der Polizei. Dabei hat er doch noch ganz andere sorgen.
Seine Freundin war ein Wolf.
Cole versuchte am Selbstversuch ein Heilmittel zu finden.
Isabell war ... einfach Isabel.
Und Tom Culpeper hat beschlossen sämtliche Wölfe im Wald in einer Hetzjagd zu erschießen ... 




 Ich weiß, dass ich mich wohl gerade hier wiederhole, zumindest wer den meine Rezis zu den beiden Vorläufern gelesen hat, aber ich kann mich einfach nur wiederholen.
Maggie Stiefvaters Schreibstil ist wie Musik. Perfekt, ruhig, aufbrausend. Voller Emotionen und Gefühl. Sie malt dem Leser mit wenigen Worten eine ganze Landschaft in den Kopf, ohne sich jedoch ewig daran aufzuhängen. 
Dabei wechselt ihre Sicht zwischen Grace, Sam, Cole und Isabel hin und her und schafft es doch jedem Charakter absolut treu zu bleiben.

Er sagte: "So würde ich dich küssen, wenn ich dich lieben würde."
Sr stand auf - plötzlich sah er nciht mehr wie ein Stat aus - und hob seine Autoschüssel, der ihm aus der Tasche gerutscht war, vom Bett auf. Er sah mich nicht an, als er ging und die Tür hinter sich schloss.


Von dem Vierergespann, Gace, Sam, Cole und Isabel, hatten wir schon eine Menge in den vorherigen Bänden gelernt. Weil nun aber denkt, es gäbe nichts Neues, wird überrascht sein. Man erfährt so einiges, erlebt die Entwicklung der einzelnen Charaktere und kommt einfach nicht umhin mit ihnen mitzufiebern.
Selten habe ich ein Buch in den Händen gehabt, das konsequent mit einer derartig enormen charakterlichen Tiefe geglänzt und mich in den Bann gezogen hat.


Nach dem ich von Band 1 und 2 so derartig begeistert war, so waren meine Erwartungen an den letzten Band der Trilogie natürlich ebenfalls sehr hoch. Und was soll ich sagen. Enttäuscht wurde ich nicht. Maggie Stiefvater hat es geschafft, auch hier noch einmal einen draufzusetzen. An jede Seite zu bannen. Einen absolut süchtig nach mehr zu machen! Besonders da sie es bei mir wieder einmal geschafft hat mich ein Ende annehmen zu lassen, um es dann in 4 Seiten wieder komplett umzustürzen.
Zwar hätte ich mir gerne mehr Szenen mit meiner heimlichen liebe Cole und der ziemlich speziellen Isabel gewünscht, aber da kann man nichts machen. Beim Ende jedoch hätte ich am liebsten in die Tischkante gebissen. Wenn ich einmal so bildlich sein darf. Das ging nicht. Absolut nicht.Es ist gerade ziemlich schwer, nichts zu verraten :3 ... 
Belassen wir es dabei, indem ich sage, dass es schrecklich offen endet. Viele Fragen stehen noch im Raum. Besieht man sich dann noch das nette Wort -Trilogie-, wäre ich am liebsten etwas Bücheramok gelaufen. So kam es dann, das ich einfach mal nach einem vierten Band googelte. Ich weiß,... ich bin süchtig. Hoffte aber vielleicht zumindest ein kleines Nachwort oder so zu ergaunern. (Ähnlich wie die Vorgeschichte Vor dem Sommer - ebook; -0,99 $ (D); 16 Seiten -. So landete ich auf der Internetseite von meiner geliebten Autorin ... und dann gleich der erste Beitrag ... da fiel gleich mehr als nur 1 Stein vom Herzen.
Sie schreibt an einem vierten Band! Es trägt im amerikanischen den Titel Sinner und wird im Juli 2014 in der USA veröffentlich. Leider steht noch nicht fest ob oder wann es in Deutschland erscheint. Aber echte Buchsuchtis wissen das ganz sicher, eine andere Sprache kann uns selten davon abhalten, ein ersehntes Buch in die Finger zu bekommen. Auch wenn das gerne dazu führt, dass sich unsere Englischlehrer allesamt wundern, wieso wie besser lesen als schreiben/sprechen können. ;)



Meine Begeisterung für dieses Band ist wohl mehr als deutlich rüber gekommen. Viel gibt es also hier nicht zu sagen. Nur das dieses Buch sich mit einem Bravour 6 von 6 möglichen Krümeltörtchen ergaunert hat und dabei seinen Geschwistern in nichts nachsteht.
Jetzt heißt es nur zu hoffen, dass schnell der vierte Bannd erscheint.

Die Welt will betrogen sein

Titel: Die Welt will betrogen werden
Reihe: ?
Sprache: Deutsch
Autor: Hartmut W. H. Köhler
Verlag: bookshouse
ISBN: 978-9963-52-066-4
Preis: 14,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 392
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 31. Dezember 2013
"Was haben Sie mit meinem Lino gemacht?" Sie sprach ohne Akzent.
"Ihn niedergeschlagen!"
"Warum?"
"Weil er ein Beil hatte?"
"Das hatte er, um sich zu verteidigen. Weil Siehier eingebrochen sind, oder?"
"Vielleicht?"
Sommer 1967 
Privatdetektiv Sünder ist nur ein kleines Licht auf dem Hamburger Kiez. Er lebt fast von der Hand in den Mund, verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Scheidungssachen und treibt sich auf St. Pauli herum. Doch dann bekommt er den lukrativen Auftrag, den Sohn eines Gutsbesitzers, einen Studenten, zu beschatten. Ein Leichtes, denkt er, nur hat es dieser Job in sich. Zuerst wird Sünder verprügelt, und kurze Zeit später wird der Student ermordet. Sünder gerät unter Verdacht und muss einen weiteren Mord beobachten. Die Ermittlungen, die er nun auf eigene Faust durchzieht, führen ihn durch Hamburg und schließlich in das geteilte und von Studentenunruhen aufgebrachte Berlin. Er entdeckt kriminelle und politische Drahtzieher und versucht, sie zu stellen. Doch inzwischen wartet an jeder Station seiner Recherchen jemand, der ihm nach dem Leben trachtet.
 
 Das Cover ist sehr düster gehalten. Man sieht einen Mann, der den Leser direkt und etwas verkniffen ansieht. Mit Hut und Pfeife entspricht er wohl genau dem Typ Detektiv, dem man sich gerne mal vorstellt. Das Gebäude im Hintergrund kann ich nicht einordnen. Fall es etwas typisch Hamburgermäßiges ist, kenn ich es nicht. Mein letzter Besuch der Stadt ist einfach schon zu lange her. (Allerdings gibt es da ein Fischrestaurant, an das ich mich sehr gut erinnere ;) )
Die Schriftart des Titels finde ich gut gewählt. Besonders mit dieser farblichen Hinterlegung.


Erster Satz - Die ganze Geschichte fing mit einem Besuch in meiner viertliebsten Stammkneipe an.

Privatdetektiv Sünder hat es nicht leicht auf dem Hamburger Kiz. Hier und da hält er sich mit kleineren Aufträgen über Wasser, nur um sich schließlich doch noch mit den eigenen Klienten herumzuschlagen, weil sie sein Gehalt kürzen. 
Da kommt der einfache Job den Sohn eines wohlhabenden Gutsbesitzers zu beschatten ja gerade recht. Ulrich ist nicht groß auffallend und auch sonst recht pflegeleicht. Wenn da nur nicht dieser seltsame Kerl währe, mit dem er sich getroffen hatte...Wirklich nur eine harmlose Studentenverbindung oder doch mehr?
Als der Junge dann kurz nach Ende des Auftrags erschossen aufgefunden wird, macht sich Sünder auf die Spur des Mörders und findet sich schneller zwischen Intrigen und gezogenen Kanonen wieder, als er sich versehen kann.


 Die Welt will betrogen werden wird aus der Sicht des Privatdetektivs Sünder erzählt, und führt uns tief ins Milieu des Hamburger Kiz um 1967. Der Stil ,direkt und Schnörkel, passt damit sowohl hervorragend in die Zeit, als auch zum Hauptcharakter Sünder. Besonders einige Begrifflichkeiten wie Koberer oder Käserundstück habe ich ja ins Herz geschlossen. Gerade das man selbst als jemand dem solche Worte fremd sind, wie mir :3, eine Erklärung bekommt, ohne dass eben viel erklärt wird - Ich hoffe man versteht mich :) - finde ich toll.


 Der Hauptcharakter Sünder ist für mich so ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bewundere ich seinen Starrsinn, eben nicht aufzugeben, sondern weiter zu forschen. Egal wie oft er auf die Nase fällt - oder wie oft auf ihn geschossen wird. Sein Spürsinn ist zwar dabei etwas eigentümlich, aber durchaus unterhaltsam.
Was mich an seiner Person gestört hatte, waren eher Kleinigkeiten. Zum Beispiel das Er einen Kumpel mal eben um 1000 Mark prellt, oder da verschwindet seine Freundin spurlos - wobei ich anhand einer Bitte das Sie reden, mussten ja immer noch davon ausgehe das Nadja ihm das Sagen wollte ^.^, - er glaubt sie wäre entführt worden von den Bestattern, schnappt sich aber gleich mal ein anderes Mädel. War das damals so, oder ist er in der Hinsicht einfach etwas fragwürdig? Besonders da die besagte Frau eigentlich zu seinem Auftraggeber gehörte ...
Die Nebencharaktere, welche Sünder im Verlauf der Story begegnet, überzeugen alle durch eine tolle Tiefe, ganz eigene Arten und so kleinen Macken, welche Charaktere einfach lebendig machen. 

 
Ein Buch, das um 1967 spielt.
Zu einer Zeit, als die Mauer noch stand, Zigaretten in Massen vernichtet wurden und Bier wohl zum Guten Ton gehörte. Schauplatz:
Die Hamburger Unterwelt.
Und eine Detektivgeschichte als Dessert
Wer hier beim Lesen denkt das es A) Nicht möglich, B) Einfach zu viel oder C) Sicherlich nicht authentisch und fesselnd rüber kommt, wahlweise sogar gleich jeden Punkt für sich einstreichen kann, der irrt sich hier gewaltig. Den dem Autor ist es hier auf sehr einzigartige Weise gelungen all diese Zutaten auf eine Weise zusammenzubringen, dass das Resultat ein wahrer Genuss ist. Dem Leser erschließt sich eine verworrene Unterwelt mit vielen Regeln und Gesetzen, die nicht wirklich benannt werden müssen, um klar zu sein. Orte und Charakter erwachen dabei zu Leben. 
Hier ist besonders der Ich-Charakter des Erzählers Sünder gut gewählt. Hautnah nimmt man an seinen Fluchten teil, schleicht sich mit ihm an Verdächtige heran und versucht das Rätsel um die Bestatter, seine verschwundene Freundin oder diesen und jenen Zusammenhang zu ergründen. Dabei wird dem Leser auch nicht gut platzierter trockener Humor nicht vorenthalten. Man muss über Sünder einfach schon schmunzeln, oder den Kopf schütteln, wenn man manchmal seine Handlungen verfolgt.
Ein winziger Punktabzug gibt es lediglich für einige Szenen, zum Beispiel die auf der Studentenpartie, die ich mir vielleicht etwas kürzer gewünscht hätte.



Mit einer verwirrenden Handlung, und einem sehr eigenen Charakter, hat sich dieses Buch schnell zu einem besonderen Leseerlebnis entwickelt. Die realistischen Orte, sowie die überzeugende Art der Darstellung zu Zeiten der Mauer haben mich überzeugt und gefesselt.


 So ergaunert sich Die Welt will betrogen werden mit Bravour 5 von 6 möglichen Krümeltörtchen. Eine absolute Empfehlung für Leser des gepflegten Krimis.


... weg bist du

Titel: ... weg bist du - Dark Storys
Reihe: Nein - Einzelband -> Kurzgeschichtensammlung
Sprache: Deutsch
Autor: Beatrix Lohmann
Verlag: Miko-Verlag
ISBN: 978-3981521764
Preis: 7,99 $ (D) Taschenbuch
2,99 $ (D) ebook 
Seiten: 104
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 7. Januar 2014



Auf skurrile, fantastische, morbide, aber auch heitere Art und Weise nähert sich diese Kurzgeschichtensammlung den unterschiedlichen Möglichkeiten, jemanden oder etwas verschwinden zu lassen, wie z. B. unliebsame Personen, den nervenden Ehemann, das eigene ich ...


 Das Cover verrät nicht viel. Es zeigt eine Art schemenhafte Gestalt, wobei man keine näheren Hinweise bezüglich aussehen oder ähnlichem bekommt. Einen Zusammenhang zum Titel kann man nicht wirklich sehen. Außer man interpretiert den Schemen so, das die Person langsam verwindet.


Da es sich ja um Kurzgeschichten handelt, werde ich zu jeder ein paar Sätze sagen. Immerhin sie sind sie alle so unterschiedlich wie es nur sein kann. 

Heiß

Erster Satz - Als er die Augen Aufschlug, war er im erstem Moment verwirrt.

Er kommt zu sich. Ohne Erinnerungen. Wo ist er? Wieso ist er hier? Wer sind die anderen Männer um ihn herum? Er kennt die Antworten nicht ... und doch ... sie kommen ihm so schrecklich bekannt vor...
Dann kam die Hölle.


Die Tür

Erster Satz - Marc konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem er die Tür zum erstem Mal gesehen hatte.

 Jeder Moment war einprägend. Erst ein Hund, zwei ... Tina ...die Schwester. Nie konnte er etwas dagegen tun. Es nie verhindern und so wurden sie einfach ausradiert ...

Jugendliebe

Erster Satz - Ihr perlendes Lachen hing noch im Raum, als er den Schlüssel im Schloss drehte.

Seit Jahren führte er ein Doppelleben. Die Ehe, nichts weiter als ein Vorwand, den er wusste doch, das niemand seine Liebe zu dieser Frau würde verstehen können. Die Gesellschaft war da sehr einfach gestrickt. Aber er konnte sich dagegen nicht wehren.


Ende der Wartezeit

Erster Satz - Wieder einmal saß sie auf der Mauer und wartete

Karla wartete. Ein kleines Lächeln auf den Lippen als sie ihn sah. Ihr Herz stolperte durch ihre Brust und mit einem Glücksgefühl verließ sie ihren Platz ...


Vergebliche Liebesmüh

Erster Satz - Wie an jedem anderem Tag stand er am Herd.

Ihre Ehe war perfekt. Trotz der Tatsache das seine Frau viel arbeitete und oft Spät nach Hause kam war sie perfekt. Trotz der Hotelkarten und der Rechnungen von teuren Restaurants. Ein lächeln huscht über seine Lippen, während er das Essen für seine Frau zubereitete. Er wusste besser als jeder andere, dass sie ihn niemals verlassen könnte.


Putzteufel

Erster Satz - Es war wie eine Sucht!

Freunde finden sich oft an Orten die unterschiedlicher nicht sein können. Oft sind sie auch selbst sehr unterschiedlich in jeder Art und Weise. Herta selbst hatte es erlebt, als sie ihre neue Freundin traft. Wunderschön war sie. Dunkel wie Kirschholz und niemand verstand sie besser als sie.


Das Leben geht weiter

Erster Satz - Es war schon sehr spätund eigentlich rief ihn ihn sein Bett bereitsseit geraumer Zeit, doch da gab es ja immer noch Harry, den ergrauten Neupfundländer, und Karl musste, ob er nun wollte oder nicht, seinen vierbeinigen Freund nach draußen begeleiten. 

Karl hatte schon alles geplant. Bald, sehr bald würde er all das hier hinter sich lassen. Bald, wenn Harry diese Welt verlassen hatte, würde er keine Verpflichtungen mehr hier haben und ebenfalls weiter ziehen. Als er dann aber die Frau auf der Brücke sah ...
Aber das war doch Sein! Plan gewesen!


Einmalig

Erster Satz - Diese Haut war so zart wie das innere eines Morenkopfes und begierig ließ er ihren Geschmack auf der Zunge zergehen.

Dankbar sah er auf sie herab. Lächelte und wusste. Die Einmaligkeit war nicht für die Ewigkeit gedacht.


Die fremde Frau

Erster Satz - Dort!

Sybille fühlte sich schon seit einiger Zeit beobachtet. Es machte ihr Angst, aber mehr noch das diese Frau so fixiert auf ihren Sohn reagierte. Sei es beim Einkaufen, am Spielplatz ... und dann eines Tages, stand sie vor Sybilles Tür.


Der göttliche Strahl 

Erster Satz - "Lieber Gott, mach mich fromm, das ich in den Himmel komme!"

Die kleine Katja dachte zum erstem mal über den Himmel nach. Wo wohnt Gott? Fühlt er sich im Himmel bei den ganzen Flugzeugen wohl?


Anmache

Erster Satz - Sie stolperte durch dunkle Straßen.

Panisch rannte sie nach Hause. Der Rock verrutscht, die Strümpfe zerrissen.
Es war wieder passiert ...

Gesundheit

Erster Satz - "Wie hast du es nur geschafft so toll abzunehmen!"

Ein Virus geht um. Martet Wochenlang Frauen bis sie ... als gertenschlanke Elfen durch den Raum fliegen. Warum passiert nur ihr das nicht?


Hässlich

Erster Satz - Sie war hässlich!

Es ist grausam gemieden zu werden. Ohne Vorwarnung derart verachtet. Niemand hatte Zeit, alle eilten sie mit angewidertem Blick weiter.
Es war grausam...


Schlaflos

Erster Satz - Mein Mann schnarcht.

Viele Frauen leiden darunter. Schnarchende Männer, die einfach nichts dagegen tun wollten. Oder schlimmer noch. Abstritten das sie überhaupt schnarchten. Aber es gibt eine Lösung!

Kinderträume

Erster Satz - Der Hund saß am Straßenrand.

Als Tim den Hund sah, wusste er das es sein Hund war. Werden würde. Auch der Hund sah zu ihm herüber. Auch er schien ganz genau zu wissen wohin er gehörte. So schnell er konnte wollte er zu ihm. Seine Mutter würde nicht anders können, als ihm zu erlauben ihn zu behalten.

Aber ein zweiter Junge war schneller.


Supernova

Erster Satz - Die anderen waren alle aus dem Haus gegangen und es war nun leise und friedlich.

Conny fühlte sich schön. Nun wo alle fort waren, konnte sie sich heimlich in ihrem Zimmer mit den Sachen Stylen, welche sie sonst immer vor allzu neugierigen Augen verbarg. Jedes Teil war eine Überwindung gewesen. Aber endlich ... endlich fühlte sie sich wie eine begehrenswerte Frau.


Entwicklungsformen

Erster Satz - Herberth Krötner war ein unauffälliger Typ.

Wie jedes Jahr nahm er zur gleichen Zeit Urlaub. Seit 15 Jahren ging es so. Und immer fuhr er zum selbem Ort. Einem Strand, doch dort verharrte er nicht lange. Es zog ihn weiter.


Der Kachelofen

Erster Satz - Gemütlich war´s.

Sie sah in die prasselnen Flammen. Hier hatte sie sich einmal durchgesetzt. Heinz war erst gegen den Kachelofen gewesen. Doch er war jeden einzelnen Cent wert gewesen. Absolut jeden!


Das Ritual

Erster Satz - "Schatz, holst du mir bitte eine Packung Nudeln aus dem Schrank im Vorratsraum?"

Ein tägliches Ritual zwischen Mann und Frau. Aber Gaby hatte das ganze schon längst durchschaut. Männer sahen einfach nicht das, was unter ihrer Nase direkt vorging. Das hatte sie erst neulich in einem Buch gelesen. Was für ein Glück ...

 War es Liebe?

Erster Satz - Heute hab ich ihn schon wieder beim Schrubben erwischt.

Manche haben wirklich ein schweres los. Besonders wenn der Gefährte sich immer mehr herausnimmt, die Wohnung, Alles! in Besitz nimmt und sich so einige schlechte Angewohnheiten festgesetzt haben.



Der Schreibstil war okay, jedoch nicht herausragend und hielt meines Erachtens den Leser doch etwas auf Abstand. Ich schaffte es nie wirklich in die Story einzutauchen, mich gefangen nehmen zu lassen. Er plätscherte eher etwas vor sich hin, als das sie einen mitrissen.




Wie schon in der Rezension zu Mindfuck Storys werde ich hier nur gesamtheitlich auf die Charaktere zu sprechen kommen. Viel gibt es zu ihnen Leider auch nicht zu sagen. Sie blieben recht ungreifbar. Ihre Motive, ihre ganze Art einfach, wurden nur schemenhaft umrissen. Sie schienen nur in den paar Zeilen zu leben, denen die Autorin ihnen überlassen hatte. Darüber hinaus aber nicht zu existieren. So etwas schlägt sich auf die Tiefe und Glaubwürdigkeit der Charaktere.
Vielleicht bin ich auch einfach nur sehr verwöhnt durch meine letzte Kurzgeschichtensammlung.



Bei ... weg bist du - Dark Storys hat begonnen mich ungefähr ab der Hälfte des Buches das kleine Wörtchen Dark zu irritieren. Eigentlich hatte ich es in das mystische, schockierende aber definitiv unverhoffte gezogen. Leider hielten nur vereinzelte Geschichten diesen Kritikpunkten Stand. Viel mehr scheint es ein ziemlicher Genre-Mix geworden zu sein, in welchem man von Alltagssituationen bis hin zu Science fiction alles finden konnte. 
Die Überraschungen bezüglich der Auflösung haben mir nur vereinzelt gefallen.  - Hässlich - war zum Beispiel eine davon. Mit anderen wie -Wartezeit - oder  - Einmalig - konnte ich überhaupt nicht warm werden. Leider war oft schon von Beginn, oder ab der Hälfte klar, welches Ende Schlussendlich folgen würde.

Wirkliche WOW - Momente hatte ich leider während des Lesens nicht. Es war Unterhaltsam und oft musste ich einfach grinsen, aber für ein Buch das den Beinamen Dark Storys trägt, ist das wohl nicht unbedingt die gewünscht, oder von mir erhoffte, Reaktion gewesen.
Von mir erhält dieses Buch 3 von 6 möglichen Krümeltörtchen, einfach weil gute Tendenzen zu finden sind, welche aber meiner Meinung nach Leider nicht wirklich ausgereizt wurden. 
 Erwartet hatte ich hier einfach mehr. 

Der Clan der Wolfen


Titel: Der Clan der Wolfen
englischer Titel: Wolven
Reihe: Ja - 1Band der Wolfen - Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: Di Toft
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-53009-8
Preis: 13,95 $ (D) Hardcover
7,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 344
empfohlenes Alter: ab 11
Erschienen: 25. August 2010
 
Nat wurde beim Autofahren selbst oft übel - die Kotztüte war ihm nicht fremd -, und er brauchte keinen Ratgeber, um zu wissen, was jetzt kommen würde.
"Vorsicht!", schrie er nach vorne. "Gleich kotzt er!"
 
 Das hätte sich Nat nicht mal in seinen wildesten Träumen vorstellen können! Sein neuer Hund Woody ist ein Wolfen, ein Gestaltenwandler. Und er braucht Nats Hilfe. Denn er konnte zwar in allerletzter Sekunde einem streng geheimem Forschungsprojekt entkommen, aber seine Verfolger sind ihm längst auf der Spur. Und das sind gefährliche Typen der übelsten Art ...


Kein Foto könnte diesem Cover wirklich gerecht werden. Man sieht zwar das sehr durch Detailliebe geprägte Cover, bemerkt die leicht schummrige Atmosphäre, was man aber nicht sieht, ist das Wackelbild, welches Woodys Verwandlung vom Menschen zum Wolfen, oder zurück, zeigt. Das ist ein absoluter Hingucker und ich kann euch gar nicht sagen, wie lange ich damit meine kleine Freude hatte. ;)
Die Verarbeitung des Hardcovers ist hervorragend, die Bindung wundervoll stabil und jedes Kapitel beginnt mit dekorativen Wolfsspuren, die sich quer über die Seite ziehen.

Interessant ist hier, dass das Cover fast 1 zu 1 aus dem amerikanischen übernommen wurde. Aber mal ehrlich, bei diesem wunderschönem Cover ist das doch nun wirklich nicht verwunderlich. Oder?

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8tewp3dA2T_qUHOchCDyAvU3H7v3ZqqTOyGjR1ct_8thi-NLBxJ8FDmNdhLX9TOsU8KNUP71P1wd0TL38pkFgDEZ25p3g1yMZT4mcldIr2x5JpYHWqyx7xDZa_86Of0M9WY6YzMr77Z4/s1600/WolvenBookCover-450x693.jpg
 
 Wenn es nach mir ginge, hätten sie sogar die Art des Schriftzuges übernehmen können. :3
 
 
Erster Satz - Nat Carver starrte ungläubig auf den Monsterhund, der vor ihm herumstolzierte.

Manchmal liefen die Dinge wirklich nicht einmal annähernd so, wie man es sich doch eigentlich gerne wünschte. So ergeht es auch Nat, als er in Erwartung seines ersten eigenen Hundes, eines dieser knuddeligen Welpen, plötzlich der Besitzer eines Monsterhundes ist, der einem Wolf so verdächtig ähnlich ist und sich schließlich Besitzer noch in einen Jungen verwandeln kann. Dass dies nicht immer ohne schererrein abläuft, ist dann wieder eine ganz andere Sache.
Doch sein Hund, Woody, ist nicht nur ein Gestaltwandler, nein er zählt auch noch zu den legendären Königswolfen, welche schon im Dienste von Richard Löwenherz gestanden hatten. Und genau diese Tatsache macht den etwas tollpatschigen Woody für das geheime Regierungsprojekt Proteus so ungeheuer wertvoll ..


 Der Schreibstil entspricht natürlich einem Jugendbuch, ist aber weder zu kindisch noch zu anspruchsvoll, und ist mit viel Witz und Liebe zum Detail geschrieben. Großteils erlebt der Leser zusammen mit Nat sein Abenteuer, doch auch aus anderen Perspektiven sind so manche Kapitel verfasst. Dabei werden Gedanken und Gefühle der Protagonisten sehr gut eingefangen, sodass der Übergang fließend ist und man nicht einmal ins Stocken gerät.
 

In Woddy hatte ich mich schon von der ersten Seite verliebt und diese Sympathy steigerte sich mit jedem Kapitel. In seiner ganz eigenen manchmal recht tollpatschigen und wortverdrehenden Art eroberte der weiße Wolfen mein Herz im Sturm. Ich fand es sehr realistisch das er sich in seiner Wolfenform einfach wohler und demnach auch mutiger fühlte, als in seiner doch recht verletzlichen Menschenform. Auch zeigte sich im Laufe des Buches seine Entwicklung. Er wurde sicherer und bekam auch seine Wandlungen besser in den Griff.
 
"Wolfen sind nciht Monster", sagte er einfach. "Woody so geboren, nicht gemacht wie Werwuffe."
"Werwölfe", verbesserte Nat, das Ungeheuer aus seinem Albtraum vor Augen.  
 
Nat, als Woodys Gegenstück und "Herrchen", passte in die Geschichte ebenfalls hervorragend hinein. Er ist ein Außenseiter, steht aber seinen Mann und ist doch klug genug auch einmal davon zu rennen, wenn er sieht, dass ein Kampf einfach keine Chance auf Gewinn hat. Dabei ist er eben einfach ein kleiner Junge und doch begeistert diese Treue und loyale Verbindung zwischen Junge und Wolfen.
Dass auch die Bösewichte ihre eigenen tiefe haben, hat mich zudem ebenfalls begeistert. Besonders der mutierte Werwolf Lucas hat es mir schwer gemacht. Einerseits tat er mir einfach nur leid ...



 Mit Der Clan der Wolfen, hat Di Toft in meinen Augen etwas ganz besonderes geschaffen. Schon oft ist man über Werwölfe in der Buchgenre stolpert, aber mit den Wolfen, sozusagen Wolfswere, Schaft die Autorin doch ein ganz neues Kapitel für sich. Besonders die geschichtlichen Hintergründe, die in den Kindern sicherlich auch etwas Neugierde wecken, finde ich super. König Löwenherz und seine Königswolfen wirkten nicht platt, ganz im Gegenteil, die Autorin schaffte es dem Ganzen ein Leben einzuhauchen, wie es wahre Legenden tragen. Auch der Zug der Geschichte, die nie langweilig wird und voll von Geheimnissen und Verschwörungen steckt, macht es einem einfach schwer es zwischendurch aus der Hand zu legen.
Zusammen mit der herrlichen Sprache, den Bildern und den Farben, die in den Worten liegen, und natürlich dem Witz und Schalk, macht all das zusammen Der Clan der Wölfe zu einem Lesevergnügen, das nicht nur der jüngeren Generation vorbehalten sein sollte.
 Einzige kleine Anmerkung ist hier die vom Verlag bestimmte Altersbeschränkung. Ich bin mir nicht wirklich sicher ob 11 Jahre das richtige Alter währe. (Zumindest nicht für den doch recht heftigen Schluss, in denen Werwölfe durch Kugeln getötet, der Chef der Forschungsanstalt durch Fänge zerrissen und Nat fast getötet wird - nur um Beispiele zu nennen. Hier empfehle ich den Eltern das Buch zuerst selbst einmal zu lesen, und dann zu entschieden, ob ihr Kind damit schon umgehen kann. Spontan würde ich von meiner Warte aus sagen, dass man es bedenkenlos einem 14-Jährigem in die Hand drücken kann. Früher geht natürlich auch, aber das ist von Kind zu Kind einfach unterschiedlich.


Dass Kinder- und Jugendbücher auch oft spielend Erwachsene begeistern können, haben wir hier ja schon hin und wieder erlebt. Und dieses Buch hier reiht sich geradezu spielend in den obersten Rängen mit ein. Mit einer fesselnden Geschichte, die sich schließlich erst zum Schluss völlig klärt, keinem 100% Happy End - wenn man an Woodies arme Familie denkt- und Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss, erschleicht sich Der Clan der Wolfen verdiente 6 von 6 Krümeltörtchen.

 Etwas positives noch für all jene, die - wie ich - bei so mancher Reihe kaum noch hinter herkommen. Dieses Buch ließt sich auch als Einzelband sehr gut. Es deutet zwar einen zweiten Band an, hängt sich aber nicht an einem Cliffhanger auf.