Alimaja - Die Suche

Titel: Alimaja - Die Suche
Reihe: Ja - Band 1 der - Alimaja - Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor:  Marisa Abiher
Verlag: Indie-Autorin
 Genre: Roman
ISBN: 978-374-811202-0
Preis: 9,99 $ (D) Taschenbuch
0,99 $(D) Ebook 
Seiten: 228
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Erschienen: 23. Oktober 2018
Leseprobe

  "Vielleicht hat er Lucy damals auch in das Erziehungscamp geschickt? Wir müssen versuchen, das herauszufinden." Enthusiastisch reißt er die Arme nach oben.




Stell dir vor, du lebtest hinter einer Mauer und es gäbe kein Entkommen. Eingeteilt in ein Leben, in ein Stufensystem, und du könntest nichts dagegen tun.

In Alimaja gelten strikte Regeln. Die sechzehnjährige Emily musste sich diesen Gesetzen ihr Leben lang fügen. Doch als ihre Schwester bei deren Berufseinteilung spurlos verschwindet, verändert sich alles. Emily beginnt Fragen zu stellen – Fragen, die nicht erlaubt sind, da sie die Wahrheit ans Licht bringen könnten. Auf der Suche nach Antworten stößt sie auf Widersprüche, die ihre Welt ins Wanken bringen. Ihr bester Freund Nick begleitet sie auf ihrem Weg, doch auch ihn umgeben ungeahnte Geheimnisse.


Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Da sieht man, das jemand ein ziemliches Händchen für Grafikprogramme hat. Ich beneide ja alle, die das können. *lacht* Gerade die Brauntöne, die Spinnweben verleihen dem ganzen eine tolle Stimmung, der man einfach auf die Spur kommen will. Dazu der Klappentext, der einfach richtig Lust macht.
Sehr Professionell.


Erster Satz -  "Emily, verdammt noch mal, komm endlich her!" höre ich die aufgebrachte Stimme meiner Ausbilderin Anna rufen.
 Emily ist in Alimaja aufgewachsen. Wie alle anderen Kinder kennt sie ihren Vater nicht. Ihre Mutter starb viel zu jung und seit dem ihre Schwester verschwand, ist sie ganz alleine. Als sie dann ausgerechnet vom Präsidenten offene Feindschaft spürt, beginnt sie nachzuhaken und sich auf einen gefährlichen Weg einzulassen.

 Vielleicht bist du gerade etwas überrascht von meiner eher kurzen Handlungserklärung. Das liegt aber weniger daran, das ich keine Lust hatte, sondern eher, dass wenn ich dort angefangen hätte alle Fallstricke aufzuzählen, dieser Post vielleicht etwas ausgeartet worden wäre.
Also habe ich mich wirklich mal nur auf die Handlung beschränkt. Grob.
Zu Beginn muss ich gleich sagen, das ich mich durchkämpfen musste und immer darauf wartete, das es jetzt doch rund wird. Doch das wurde es nicht. Es biss sich mit Charakterzügen, Erklärungen und Situationen, die einfach in sich selten einen Abschluss fanden. So stolperte man in unpassenden Situationen über Erklärungen, die man eigentlich schonmal in fast demselben Wortlaut gelesen zu haben scheint. Wie oft ich gelesen habe, wie das mit den Gebärfrauen lief, weiß ich gar nicht mehr. Gefühlt viel zu oft.
Und dann die Zeitsprünge! Ich liebe sie eigentlich! Sie sind ein tolles Mittel um etwas aufzubauen, etwas hinzuführen. Aber nicht, wenn man sie so oft benutzte, das sie schon wie ein Running--Gag erscheinen. Am Ende war ich selbst leider ziemlich genervt davon. Besonders als sich herauskristallisierte das in dieser Off-Time anscheinend alles interessante ablief, was die Figuren vielleicht ein bisschen belebt hätten. Stattdessen sprang vom von Situation zu Situation, ohne wirklich einen Faden zu haben. 

 Ich bin mit Emily nicht warm geworden. Sie besaß für mich keinen Charakter, den ich greifen kann. Stattdessen wurde sie einfach im Gespräch immer wieder widersprüchlich charakterisiert, ohne wirklich zu zeigen, wer sie denn nun wirklich ist. So sagt sie am Anfang, das sie eher jemand ist, der es versucht allen Recht zu machen. Später dann wird sie als Temperamentvoll hingestellt. Ja was denn nun? Klar kann sich ein Mensch verändern, aber hier sah man einfach gar keinen Wandel. Außer das ganze passierte in der Off-Zeit. Selten das ich einer Figur derartig gleichgültig gegenüberstand.
Wir setzen und für diese Menschen ein und stecken dafür selbst zurück, aber ich kann nicht anders. 
Dann haben wir Nick. Eine Figur, aus der hätte wirklich was werden können, wenn er auf den ersten Blick einen Charakter besessen hätte, der mehr als nur nett war. Gleichzeitig verhielt er sich derartig auffällig, das man als Leser sofort den Bogen spannen kann und eher noch von Emily genervt ist, dass ihr das nicht auffällt. *seutz*

Auch Savannah und Ruben wären tolle Figuren, aus ihnen wurde leider nichts gemacht. Plötzlich sind sie eben beste Freunde mit Emily, nur nach dem warum und wie darf man nicht fragen. Dazu die spätere Aufklärung mit Emma ... hier fehlt dem Buch einfach Substanz.

Ich finde es sehr schade, das hier so unglaublich viel Potenzial verschenkt wurde. Die Grundidee hat mich jubilieren lassen! Leider kam für mich auch schnell die Ernüchterung. Dabei stört mich nicht einmal der eher holprige Stil, dass ist etwas was mit der Zeit kommen wird, da bin ich sehr optimistisch. Mich stört dieses Gehetze in der Geschichte. Diese vielen Zeitsprünge zerreißen es förmlich, so das Zwischenszenen nicht rund ablaufen, plötzlich Charaktere auftauchen, ohne eine wirkliche Einführung genossen zu haben. Man fällt von Szene zu Szene ohne einen Fluss. So wirkt es auf mich eher unfertig.
Auch die Liebesgeschichte wirkt gezwungen. Wann war dieser Moment des Verliebens? Wo das zarte Annähern? Ein weiteres Beispiel, das zu viel Zeit im Off-Time auch sehr nach hinten losgehen kann.
 Leider absolut nicht mein Buch. Klasse Idee, doch dabei ist es auch geblieben.
1 von 6 Krümeltörtchen gibt es leider nur für dieses Buch. Für mich wird es kein Wiedersehen mit Alimaja geben.

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