Der Schatten des Ruhmes

Titel: Die Gabe der Quelle - Versiegelt
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Tharah Meester
Verlag: Indie-Autor
 Genre: Gay / Historisch
ISBN: 978-15330-8488-0
Preis: 3,99 $ (D) E-Book
10,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 282
empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Erschienen: 7. Mai 2016
"Mein Vater war lediglich ein Stallknecht, mit dem meine Mutter tändelte, ehe sie Master Laverne ehelichte. Ich blieb ohne ven, während meine Mutter, niemals eine Mareeena, das eine ven gegen das nächste tauschte."

Nur ein einziger Blick und es ist um Collem geschehen. Der Fremde, der sein halbes Gesicht hinter einer Maske aus schwarzem Porzellan verbirgt, berührt etwas tief in seinem Herzen und weckt eine längst verloren geglaubte Sehnsucht. Plötzlich begehrt er nichts mehr, als den wortgewandten Unbekannten wiederzusehen. Als sein Wunsch jedoch in Erfüllung geht, muss er erkennen, dass er dem Mann nicht näherkommen darf. Denn Collem ist bloß ein einfacher Bastard, sein Angebeteter hingegen niemand anderes als die Fechtlegende Harding ven Fennek, der Graf von Perpet.
 Das Cover mit diesem Grün, dem Degen und den filigranen Ornamenten finde ich wirklich gelungen. Auch die Schrift fügt sich nahtlos in das ganze ein. Wirft man dazu noch einen weiteren Blick auf andere Bände, merkt man gleich die Zusammengehörigkeit. So etwas liebe ich als Leser ja. 
 
Erster Satz -  Beeindruckt stand Collem Mareea vor dem riesigen Gemälde.
 
 Als Collem eher zufällig Lord Fennek gegenübersteht, ahnt er noch nicht, wer dieser ist und flirtet locker mit ihm. Ein großer Fehler, darf er doch diesen Mann eigentlich nicht lieben. Denn der Standesunterschied ist zwischen Bastard und Lord einfach zu groß. Zudem ist es Fenneks Pflicht, den Sieger des Turniers zu ehelichen. Ein Ritual das er abgrundtief verachtet. Denn auch er hat sich längst in den Augen des jungen Mannes verloren. Doch könnte er als Krümel ihn jemals glücklich machen? 
 
Ich habe schon eine weile inzwischen nachgedacht und komme doch einfach immer auf dasselbe Ergebnis. Nicht meins. Dieser Stil erreichte mich nicht. Konnte mich nicht berühren. Schuf in dieser leider doch sehr absehbaren Geschichte keine Spannung. Dies wurde durch das Stolpern über sehr offensichtliche Logikfehler leider nicht besser gemacht. Mit dazu vermengten sich des Öfteren für mich ziemlich abgehalfterte Floskeln. Sei es im Liebesgeturtel oder bei den "Intrigen" - falls man wirklich diese eher plumpe und offensichtliche Manipulationsversuche so nennen mag. 
 
Hier geht meine "Begeisterung" leider weiter. Denn weder Collem noch Fennek besaßen in dieser Geschichte für mich so etwas wie tiefe. Sie bewegten sich die ganze Zeit auf dem gleichen zweidimensionalem Niveau.
Da wäre Collen der mich beim ersten Auftreten mit seiner scharfen Zunge wirklich auf mehr hat hoffen lassen, leider stumpfte sie nach wenigen Seiten ab und er wurde zu einem unterwürfigem Hündchen, das sie freudig in den Staub wirft. Und das waren nicht einmal die Widersprüchlichkeiten in seinem Charakter. Einerseits ist er eben so stolz, dass er sich das letzte Wort mit seinem Sarkasmus bewahren will. Andererseits aber absolut unfähig mal für sich selber einzustehen. 
 
"Ihr richtet eine Revolvermündung gegen den Grafen von Perpet. Das ist keine Heldentat, sondern die Tat eines Irren."

Dann Lorad Fennek. Stolz, jähzornig dann an seltsamsten Momenten plötzlich schüchtern nur um dann wieder das ganze Buch lang mit seinem Bein den Leser in den Wahnsinn zu treiben. Und falls jemand nun wie ich denkt, dass das vielleicht noch einen tieferen Sinn für das Ende hat. 
Nöp.
Des weiteren war dann damit verbunden das Ende einfach unrealistisch. Oder Fennek hat in den Jahren seines nicht-trainings wenig verlernt und sein Bein ist vielleicht doch nicht so schlimm. 
 
Das Gefühl in seiner Brust war ihm gänzlich neu, doch er ahnte zu seinem Leidwesen, was es war. 
 
Und dann hätten wir natürlich noch Collems Bruder. Ein verwöhnter Bengel wie er im Buche steht. So wird er dem Leser präsentiert und er ist genau so ein Gegenspieler wie König und Kammerdiener denn man ohne schlechtes Gewissen nicht mögen kann. Er schikaniert Collen und alles. Und dann will er plötzlich nur das beste und gesteht seine Dummheit ein. Was? Ja so stand ich auch da. Ist ja toll, wenn sich die beiden mal im OFF aus gequatscht haben, aber dann doch bitte nicht so einen Überfall. Am Ende trollte sich unter von sich selbst überzeugter Bruder vor Collems Blick wie ein Kaninchen . . . . findet den Fehler.
 
Toby, der Hund, hat mir jedoch sehr gefallen. 
 
 Dieses Buch hat für mich nicht das gehalten, was es versprochen hat. Es laß sich stolpernd, riss mich nicht mit. Und obwohl ich ihm bis zur letzten Seite eine Chance gegeben und gewartet hatte, kam da einfach nichts. Da fing es bei den Charakteren an, die für mich kein Leben besaßen. Sie schienen keine Vergangenheit zu haben die sie wirklich durchgemacht haben. Wie aus dem Baukasten zusammengezimmert erschienen sie. Nur ein paar Charaktereigenschaften und fertig. Aber Charaktere brauchen mehr um wirklich beim Leser anzukommen. Und so zog sich leider das ganze Buch. Keine Stimmung kam auf. Die Spannung wurde durch Floskeln erstickt und die Hektik der plötzlichen Liebe wirkte unrealistisch. Ich fand einfach keinerlei "Grund" dafür. Außer das oft betonte gute Aussehen. Das reicht mir nicht. Die nur äußerlich betonten geliebten Merkmale sorgten für mich zusätzlich als Stimmungskiller. Nie wurde eine Eigenschaft wirklich hervorgehoben. 
 
 Ein Buch, dass mich so wie es ist leider nicht abholen konnte.
1 von 6 möglichen Krümeltörtchen für "Der Schatten des Ruhmes". Wirklich schade. 

 
 

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