Doggerland #1 - Fehltritt


Titel: Doggerland - Fehltritt
Reihe: Ja-Band 1 der - Doggerland- Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor:  Maria Adolfsson
Verlag: List
 Genre: Kriminalroman
ISBN: 978-3-4713-5182-6
Preis: 9,95 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 336
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 27. Dezember 2018


"Okay, Jon, ich versprechßs. Wenn ich irgendwann den Verstand verliere, wähle ich sofort deine Nummer. Aber erst, wenn der Fall abgeschlossen ist."



Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, wacht betrunken neben ihrem arroganten Chef in einem Hotelzimmer auf. Etwa zur gleichen Zeit wird eine Frau brutal in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau des Mannes, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Ihr Chef kann den Fall nicht übernehmen, da er zu den potentiellen Verdächtigen gehört. Hornby wittert eine große Chance – sie soll den Fall übernehmen und kann endlich zeigen, dass sie mehr drauf hat. Zuvor muss sie jedoch noch ein anderes Alibi für ihren Chef finden. Hornby beginnt zu suchen. Das Mordopfer kam in einem Kollektiv zur Welt. Nahm dort das Unheil seinen Anfang? An der rauen Küste Doggerlands deckt Karen Eiken Hornby eine alte Lüge auf, die das ganze Land erschüttern wird.



Das Cover an sich gefällt mir ganz gut. Alleine, weil es mal nicht nur die typischen Krimi-Farben aufgreift. Manchmal geht mir all das weiß und rot ziemlich auf die Nerven. Es verschwimmt eben doch alles zu einem Einheitsbrei.
Hier dagegen mit dem Kontrast der "weißen" Bäume, dem Schwarz und dem Kräftigen Schriftzug fällt es gleich auf. Besitzt einfach etwas Eigenes. Toll auch das die Reihe diesen Stil beibehält. Aktuell sind drei angekündigt. Ob mehr geplant ist, wird sich dann wohl zeigen.




Erster Satz - Schon bevor sie die Augen aufschlägt, weiß sie es. 

Karen hatte schon Tage, die besser gelaufen sind. Erst begeht sie den Fehler sich nach dem Austern-Fest mit ihrem Chef in ein Hotelzimmer zu verkrümeln und dann gibt es auch noch eine Leiche. Nicht irgendeine, nein es ist ausgerechnet die Exfrau seines Chefs.
Plötzlich steht Karen eine Harte Nuss bevor. Denn bald stellt sich heraus, das hinter der scheinbar ruhigen Frau ein echtes Biest gesteckt hat. Fast die ganze Insel scheint sie schon gegen sich aufgebracht zu haben. Zu viele Verdächtige. Zu viele Möglichkeiten. Karen muss tief graben um die Wahrheit herauszufinden. Denn liegt das Motiv doch unter dem Staub von Jahrzehnten vergraben.



Der Stil der Autorin ist flüssig zu lesen und kommt ohne viel Blut oder andere Gewaltexzesse aus. Er ist eher wie ein klassischer Krimi aufgebaut und so folgt auf den Fund der Leiche die eigentliche Polizeiarbeit, ohne das sich der Leser vor weiteren Bergen an wartenden Toten hüten muss. Einzig in dieser Polizeiarbeit schlichen sich immer wieder ziemliche Längen ein. Viel Daily life bringt zwar die Figur näher, macht aber auch die Spannung kaputt.
Das letzte Drittel zog dann wieder etwas an und auch wenn ich mit der Auflösung nicht so 1000% glücklich war, war es doch okay.


  
Karen ist cool. Sie ist stark, schlagfertig und kann auch mal ziemlich die Stacheln ausfahren. Zudem ist sie wirklich gut in ihrem Job. Man möchte glatt meinen, das ihre männlichen Kollegen gerade solch einen "Kumpel-Typ" gerne in ihren Reihen haben. Weit gefehlt. Hier trieft es nur so von Sexismus und dergleichen. Uff. Muss man wirklich in fast jedem Krimi dieses Thema tot wälzen? Wirklich? Das hat mich ehrlich gesagt etwas gestört.
Von den anderen Kollegen hat man derweil eher wenig wirklich mitbekommen. Eher blasse, austauschbare Charaktere, die vielleicht in den weiteren Bänden ihre Tiefe bekommen. Vielleicht aber auch nicht.


Dieser Krimi ist klassisch und eher ruhiger. Die Idee auf eine versunkene Insel - Doggerland liegt nämlich in der Nordsee - das ganze spielen zu lassen hat mir auch gut gefallen. Leider war der Rest eher durchschnitt. Ein netter Krimi für zwischendurch aber doch ohne wirklich besondere Merkmale. Mir hätte es persönlich besser gefallen wenn die Handlung etwas gestrafft worden wäre. Vielleicht wird Band 2 besser. Mal schauen ob ich ihm dann eine Chance geben werde.

Ein ruhiger, klassischer Krimi dem der Sprung in die Begeisterung verpasst hat. Nett für zwischendruch, mehr aber nicht. 
3 von 6 möglichen Krümeltörtchen für den ersten Band der Doggerland-Krimis.


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