Titel: Das Licht
englischer Titel: Outside Looking in
Reihe: Nein - Einzelband
Genre: Roman
Sprache: Deutsch
Autor: T.C.Boyle
Verlag: Hanser-Verlag
ISBN: 978-3-446261-64-8
Preis: 25,00 $ (D) Hardcover
Seiten: 384
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 28. Janaur 2019
Leseprobe
Bei der Chemikalie handelte es sich um eine der Mutterkorn-Verbindungen, die Albert Hofmann 1938 synthetisiert hatte, als sie erst sechzehn gewesen war und noch als Au-pair-Mädchen in Neuchatel gearbeitet hatte.
Endlich wird der aufstrebende wissenschaftliche Assistent Fitz auf eine
der LSD-Partys seines Professors Leary in Harvard eingeladen. Er erhofft
sich davon einen wichtigen Karriereschritt, merkt aber bald, dass
Learys Ziele weniger medizinischer Natur sind; es geht dem Psychologen
um eine Revolution des Bewusstseins und eine von sozialen Zwängen
losgelöste Lebensform. Fitz wird mitgerissen von dieser Vision, mit Frau
und Sohn schließt er sich der Leary-Truppe an: Sie leben in Mexiko,
später in der berühmten Kommune in Millbrook, mit Drogen und sexuellen
Ausschweifungen ohne Ende. Ein kreischend greller Trip an die Grenzen
des Bewusstseins und darüber hinaus
Wenn ich zu lange auf dieses Cover schaue, wird mir schlecht. Das hat
weniger mit dem Cover zu tun, als mit diesem Muster. Mit diesen Farben.
Wer an diesem Buch vorbeigehen kann, ohne es zu bemerken, ist vermutlich blind. Oder sehr sehhhhhhr unaufmerksam. *lacht* Zum Lesen habe ich jedenfalls den Schutzumschlag abgemacht. Sonst wäre ich wohl Seekrank geworden. Ganz ohne Wasser.
Die englischen Cover sind da wesentlich harmloser.
Wer an diesem Buch vorbeigehen kann, ohne es zu bemerken, ist vermutlich blind. Oder sehr sehhhhhhr unaufmerksam. *lacht* Zum Lesen habe ich jedenfalls den Schutzumschlag abgemacht. Sonst wäre ich wohl Seekrank geworden. Ganz ohne Wasser.
Die englischen Cover sind da wesentlich harmloser.
Als Albert Hoffman durch Zufall LSD erfand, ahnt er noch nicht, welche Folgen es für die Welt haben wird. Die neue "Wunderdroge"
wird von Psychologen hoch beachtet. Es sprießen Theorien. Patienten, ja
gar Verbrecher, konnten mit dem Mittel ihre Probleme, Ängste und
Gewaltphantasien überwinden. Schranken könnten eingerissen werden.
Der Wissenschaftler Timothy Leary ist einer dieser Wissenschaftler, welcher in Cambridge Forschungen zu LSD betreibt. Nach und nach scharrt er einen Kreis von Anhängern um sich. Seine "Sessions" sind legendär. Wer dazugehören will, muss Glück oder Kontakte haben. Fitz, ein angehender Professor, hat dieses Glück. Er schafft es in den inneren Kreis, macht seine eigenen Erfahrungen it der Droge. Seine Frau folgt ihm nach. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, das mit dem ersten "Trip" die Abwärtsspirale begonnen hat.
Der Wissenschaftler Timothy Leary ist einer dieser Wissenschaftler, welcher in Cambridge Forschungen zu LSD betreibt. Nach und nach scharrt er einen Kreis von Anhängern um sich. Seine "Sessions" sind legendär. Wer dazugehören will, muss Glück oder Kontakte haben. Fitz, ein angehender Professor, hat dieses Glück. Er schafft es in den inneren Kreis, macht seine eigenen Erfahrungen it der Droge. Seine Frau folgt ihm nach. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, das mit dem ersten "Trip" die Abwärtsspirale begonnen hat.
„Er wandte den Kopf und starrte sie an, und
sie sah, dass seine Pupillen so geweitet waren wie bei den
Versuchshunden, von denen er erzählt hatte, so geweitet, dass das
Schwarz alle Farbe verdrängt hatte. Normalerweise waren seine Augen karamellbraun,
doch jetzt waren sie schwarz, glänzend und schwarz, und das merkte sie
sich, damit sie es sich später notieren konnte, und warum verspürte sie
mit einem Mal einen Stich im Bauch und musste an Dr. Jekyll und Mr. Hyde denken?“
T.C. Boyle ist nicht einfach. Das sollte man wissen, ehe man zu einem seiner Werke greift. Er breitet die Lösung, die Moral, wenn man so will, nicht vor seinen Lesern aus. Eher muss man sie selber finden, sie manchmal auf die harte Art und Weise fühlen.
Genau so ist auch dieses Buch, indem wir den Absturz von Menschen beobachten, die rein augenscheinlich alles hätten haben können. Wir reden hier von Professoren, Psychologen. Einfach klugen Köpfen, die sich von seiner Sucht im wissenschaftlichen Lügengewand, in einer Welt aus Drogen, Sex und Absturz verlieren.
Genau so ist auch dieses Buch, indem wir den Absturz von Menschen beobachten, die rein augenscheinlich alles hätten haben können. Wir reden hier von Professoren, Psychologen. Einfach klugen Köpfen, die sich von seiner Sucht im wissenschaftlichen Lügengewand, in einer Welt aus Drogen, Sex und Absturz verlieren.
Nach einem kurzen Einstieg mit Albert Hoffmann und die Erfindung des LSD, inklusive der Geschichte hinter dem berühmten "Bicycle Day" , erleben wir nicht nur ihn als reale Figur - auch wenn seine Rolle eher am Anfang verankert ist. Auch Timothy Leary,
ein Guru aus der Hippie-Zeit, hat eine tragende Rolle. Er ist
charismatisch und weiß es die skeptischen Mitglieder seiner langsam
wachsenden Sekte für sich zu gewinnen. Denn wenn ich ehrlich bin, ich es
genau das für mich. Eine Sekte.
Die anderen Figuren wie Fitz und seine Frau, sowie ihr Sohn Cory und all die anderen Nebenfiguren scheinen dagegen eher erfunden. Sie stehen Sinnbildlich für andere, die damals unter Tim´s Einfluss gerieten und damit die Kontrolle über ihr Leben verloren.
Da haben wir Fitz, der anfangs skeptisch ist, immer wieder gedanklich anmerkt, dass man die Wirkung und eventuelle Schäden nicht absehen kann und dann doch abstürzt. Genauso wie seine Frau, die teilweise schlimmer ist. Ihr Sohn Cory ist dabei für mich ein ganz entscheidender Punkt. Er erlebt es Hautnah mit wie er - über die Jahre - die Eltern zu verlieren beginnt.
Die anderen Figuren wie Fitz und seine Frau, sowie ihr Sohn Cory und all die anderen Nebenfiguren scheinen dagegen eher erfunden. Sie stehen Sinnbildlich für andere, die damals unter Tim´s Einfluss gerieten und damit die Kontrolle über ihr Leben verloren.
Da haben wir Fitz, der anfangs skeptisch ist, immer wieder gedanklich anmerkt, dass man die Wirkung und eventuelle Schäden nicht absehen kann und dann doch abstürzt. Genauso wie seine Frau, die teilweise schlimmer ist. Ihr Sohn Cory ist dabei für mich ein ganz entscheidender Punkt. Er erlebt es Hautnah mit wie er - über die Jahre - die Eltern zu verlieren beginnt.
Falls sich jemand einmal fragt, wie Leute in Sekten landen, wie diese
Sekten überhaupt entstehen, sollte dieses Buch lesen. Es ist ein
rauschender Absturz in einer deutlichen, schmucklosen Sprachen. Wir
sehen wie kluge Leute durch Drogen die Kontrolle über ihr Leben verlieren. Leute, die eigentlich einmal vielleicht die Welt hätten, verändern hätten können. Die im Grunde klug genug hätten sein müssen, um Dinge zu hinterfragen.
Davon passiert nichts. Fast nichts. Hier und da keimen einmal Zweifel auf, doch sie verwelken genauso schnell wieder. Der Sog ist einfach zu stark. Einen Absprung schaffen nur wenige.
Gerade mit den Kindern, mit Cory im allgemeinen, litt ich still mit. Sie sehen diesen Rauch, wie Eltern betrügen, ja kaum ansprechbar sind und ihre Kinder meistens sich selbst überlassen. Denen egal ist, ob sie zur Schule gehen, solange die Polizei nicht wieder wegen einem kleinen Ladendiebstahl vor der Tür steht.
Davon passiert nichts. Fast nichts. Hier und da keimen einmal Zweifel auf, doch sie verwelken genauso schnell wieder. Der Sog ist einfach zu stark. Einen Absprung schaffen nur wenige.
Gerade mit den Kindern, mit Cory im allgemeinen, litt ich still mit. Sie sehen diesen Rauch, wie Eltern betrügen, ja kaum ansprechbar sind und ihre Kinder meistens sich selbst überlassen. Denen egal ist, ob sie zur Schule gehen, solange die Polizei nicht wieder wegen einem kleinen Ladendiebstahl vor der Tür steht.
Das offene Ende hat mir übrigens sehr gefallen. Es passte zu diesem Buch. Denn schon auf den letzten 50 Seiten ist klar, welche Seiten Tim, Fitz und co. jeweils für sich wählen werden. Und es geht immer noch Tiefer runter.
"Das Licht" ist kein leichter Roman. Es ist harte Kost, über die man immer wieder nachdenken muss. In seiner Darstellungskraft ist er jedoch unvergleichlich.
6 von 6 möglichen Krümeltörtchen für einen starken, ruhigen Roman der nicht durch Aktion sondern durch menschlichen Verfall und Wahn zu überzeugen weiß.
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