Bluthölle

Titel: Bluthölle
englischer Titel: Written in Blood
Reihe: Ja - Band 11 der - Hunter und Garcia - Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor: Chris Carter
Verlag: Ullstein
 Genre: Thriller
ISBN: 978-3-5482-9192-5
Preis: 10,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 416
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 25. November 2016
 
"O Gott. Was hast du angestellt, Angie? Was zum Teufel hast du da bloß angestellt?"

 

Taschendiebin Angela Wood hatte einen guten Tag. Sie gönnt sich einen Cocktail, als ihr in der Bar ein Gast auffällt, der sich rüpelhaft benimmt. Um ihm eine Lektion zu erteilen, stiehlt sie seine teure Ledertasche. Ein schwerer Fehler, die Tasche enthält nichts Wertvolles, nur ein kleines Notizbuch. Ein Albtraum beginnt. Das Buch enthält Skizzen und Fotos von 16 Folter-Morden. 16 Polaroids der Opfer, 16 DNA-Analysen. In Panik schickt Angela das Buch an das LAPD, wo Robert Hunter und Carlos Garcia sofort erkennen, dass der sadistische Täter ein Experte sein muss. Das ist ihr einziger Hinweis. Eine blinde Jagd beginnt, bis der Killer Hunter ein Ultimatum stellt.


  
Das Cover ist natürlich ziemlich normal für den Kimi-Beich. Blut, Rot, Schwarz und Weiß. Selten gehen die Krimis da mal andere Wege. Dennoch erkennt man meist auf den ersten Blick die Krimis von Chris Carter. Einfach, weil die Schrift schon sehr prägnant im Vordergrund steht. Okay, aber jetzt nicht unbedingt ein großes Highlight.
 
 
Okay, . . .ich bin damit offiziell neidisch. Wie cool ist das bitte? Alleine wegen dem Buchschnitt bin ich schon ganz hin und weg. ♥ Das Cover alleine wäre auch eher normal, aber ich finde die Blutspritzer ziehen das einfach ziemlich nach oben. Sehr schade, dass wir das nicht auch bekommen haben. 
 
 

Erster Satz - Es waren noch knapp drei Wochen bis Weihnachten.
 
 Als Angela einem unhöflichen Kerl die Tasche stiehlt, rechnet sie mit einem Laptop, nicht mit einem Tagebuch. Und schon gar nicht mit einem Mordtagebuch, in dem akribisch die brutalsten Tötungen inklusive der Koordinaten der Leichen beschrieben sind. In ihrer Panik tut sie das einzig richtige, sie lässt es der Polizei zukommen, ohne zu ahnen, dass sie selbst damit auf der Liste des Killers landet. Denn der will sein Tagebuch zurück und geht dafür auch über Leichen.
Der Fall landet bei Robert Hunter und seinem Partner Carlos Garcia und stellt die Ermittler bald vor eine Herausforderung. Denn der Killer weiß, wer sein Tagebuch hat und beginnt den Polizisten bald die Regeln zu diktieren . . .
 

Also wenn dieses Buch eines hat, dann definitiv Tempo. Schon auf den ersten Seiten stolpern wir sozusagen über den Mörder und dann gehts schlag auf schlag. Es gibt keine Unnützen Handlungsstränge, kein träges herumdrucksen rund um Ehe, Alkohl- und Drogensucht. Nein, hier bleibt echt nur das richtig gute Zeug übrig. Nebenbei nerven mich Alkohol/Drogensüchtige Ermittler in Büchern eh nur noch. Schon viel zu viel ausgereizt. Demnach war das hier mal wieder eine tolle Abwechslung. Dazu ein Täter, der echt den Namen verdient hat. Kalt, berechnend und unglaublich klug. Dazu mehr als nur top ausgebildet. Hier hat Hunter einen würdigen Gegner gefunden.
Durch die beschriebenen Taten, die zwar viel "Ketchup" enthalten, aber nie seitenlang ins Detail gehen, geben dem Täter, aber auch dem ganzen um ihn herum - klingt etwas schwammig aber ich darf ja nicht Spoilern ;) - sehr viel Hintergrund und Substanz. Dabei bleibt mir gerade das Ende noch im Gedächtnis und ich glaube, ich braue jemanden mit dem man darüber diskutieren kann. ^^
 
 

 Robert Hunter und Carlos Garcia sind tolle Figuren. Sie haben ihre Ecken und Kanten, driften dabei aber nicht in die Klischees ab. Sie halten toll zusammen ohne das man sich als Leser durch Gemeinheiten oder Neid quälen muss. Man merkt, dass sie nicht perfekt sind, sie machen Fehler aber hey, sie sind auch nur Menschen. Und genau diese Normalität macht sie herrlich greifbar. Man kann sich schnell auf sie einstellen und ihnen die Daumen drücken. Dabei agieren sie klug und tanzen nicht ewig um offensichtliches herum. Das sorgt zusammen für Tempo und Lebendigkeit. Große Klasse.

Ebenso geht an den Täter ein großer Pluspunkt. Er ist klug, glaubwürdig und mit einer Vergangenheit, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt, denn eigentlich war er nicht von Anfang an böse. Er wurde eher böse gemacht. Falls du das Buch schon gelesen hast, schreib gerne mal, ob es dir genauso ging. 
 

Fans von temporeichen Thrillern ohne viel Daily life sollten Chris Carter mal einen Blick zuwerfen. Die Story bekommt viel fahrt, es gibt einen tollen Twist und ein Ende, bei dem mir der Täter auf eine Art fast leid tat. Das sorgt dafür das ich länger über das gelesene nachdenke und nicht einfach zum nächsten Buch übergehe. Das letzte mal erging es mir so beim "Herzsammler". Toll sowas nochmal zu erleben. ^^
 

Brutal, Temporeich und einfach wahnsinnig gut. Ein Thriller der viele Wendungen parat hat. Mehr davon, bitte!
6 von 6 mögliche Krümeltörtchen für Hunter und Garcia.
 
 

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