Titel: Was uns ganz macht
englischer Titel: Hole in the Middle
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Kendra Fortmeyer
Verlag: Oetinger
Genre: Roman / Romance
ISBN: 978-3-7891-0845-7
Preis: 18,99 $ (D) Hardcover
Seiten: 336
empfohlenes Alter: ab14 Jahren
Erschienen: 6. Juli 2017
Und? Was wäre dein Loch?
Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie
ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich
behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken
und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das
vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf
Howie kennen, der buchtäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten
sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz
machen?
Vom Cover alleine her kann man die Geschichte schnell in den Topf mit den süßen, aber eher lockeren Liebesgeschichten werfen. Aber dann gibt es den Klappentext und man merkt schon, da gibt es mehr. Etwas das zwischen den Seiten verborgen liegt und das man erst entdeckt wenn man es öffnet.
Deswegen nicht gleich wegschauen, auch wenn ihr - wie ich - kein großer Fan von rosa Dingen seid.
Das englische Cover geht da in eine ganz andere Richtung. Das Herz deutet eine Liebesgeschichte an, ist aber nicht so offensichtlich auf Romanze geprägt. Ich glaube mir gefällt da doch unser deutsches am besten.
Morgan ist kein normales Mädchen auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Aber sieht man genau hin, bemerkt man, das sie immer die letzte ist, die sich in Sport umzieht. Die einzige, die nicht Schwimmen geht. Eine der wenigen die im Sommer auf Bauchfreie Tops verzichten. Denn Morgan
hat ein Geheimnis. Durch ihren Unterbach führt seit ihrer Geburt ein
fast perfektes Loch, groß wie ein Pfirsich. Sie weiß das macht sie anormal. Zu einem Freak.
Dann verspricht eine Ärztin Heilung.
Sie lernt Howie kennen. Ihr perfektes medizinisches Gegenstück. Ein Junge der das Schicksal und die Ausgrenzung ebenso ertragen hatte wie sie. Doch die Medien spinnen sich ihre eigene Geschichte zusammen und drängen Morgan immer mehr in die Enge.
Dieses Buch ist nicht laut. Es ist leise und voller Gefhl, das es sich beim Lesen wie eine Decke um einen legt. Mal weich und warm, mal erstickend. Man springt von Gefühl zu Gefühl, lernt Morgan – aus deren Sicht das Buch erzählt – immer besser kennen und sehr gut verstehen. Ich konnte ihre Entscheidungen und Gefühlsausbrücke nachvollziehen. Kaum einer hätte vermutlich anders reagiert. Dazu passt der zarte Stil der Autorin perfekt. Denn neben Morans Geschichte gibt sie den Lesern etwas mit auf den Weg. Eingefangen in der Frage "Was fehlt dir" ihrer Ausstellung, bis zu seiner Antwort gegen Ende des Buches. Diese verrate ich euch nicht. Wo bleibt denn der Spaß. Aber nun wo ich es gerade geschlossen habe, lässt es mich mit einem Lächeln zurück.
Dann verspricht eine Ärztin Heilung.
Sie lernt Howie kennen. Ihr perfektes medizinisches Gegenstück. Ein Junge der das Schicksal und die Ausgrenzung ebenso ertragen hatte wie sie. Doch die Medien spinnen sich ihre eigene Geschichte zusammen und drängen Morgan immer mehr in die Enge.
Dieses Buch ist nicht laut. Es ist leise und voller Gefhl, das es sich beim Lesen wie eine Decke um einen legt. Mal weich und warm, mal erstickend. Man springt von Gefühl zu Gefühl, lernt Morgan – aus deren Sicht das Buch erzählt – immer besser kennen und sehr gut verstehen. Ich konnte ihre Entscheidungen und Gefühlsausbrücke nachvollziehen. Kaum einer hätte vermutlich anders reagiert. Dazu passt der zarte Stil der Autorin perfekt. Denn neben Morans Geschichte gibt sie den Lesern etwas mit auf den Weg. Eingefangen in der Frage "Was fehlt dir" ihrer Ausstellung, bis zu seiner Antwort gegen Ende des Buches. Diese verrate ich euch nicht. Wo bleibt denn der Spaß. Aber nun wo ich es gerade geschlossen habe, lässt es mich mit einem Lächeln zurück.
Die Presse stößt auf uns herab wie ein Schwarm schwarzer Fliegen.
"Morgen, hier drüben!"
"Was haben eure Ärzte über die Heilung gesagt?"
"Puzzleteile, bitte dichter zusammen und lächeln!"
Morgen ist so vollkommen normal wie du und ich, von ihrem Wesen her, das man sich leicht mit ihr identifizieren kann. Sie hat ihre Ängste und Sorgen, weiß noch nicht was die Welt wirklich für sie bereithält. Ob sie immer alleine ist und wie sie zeigen kann, wer sie ist. Durch ihre besondere Krankheitsgeschichte kommen dazu noch andere Sorgen hinzu, die sich aber gut auf viele übertragen lässt, wenn man mich fragt.
Howie ist das Gegenteil von ihr. Er ist in einer liebevollen Familie aufgewachsen und hat sein Lächeln nie verloren, auch wenn er eine vorsichtig-schüchterne Art und Weise besitzt, die so wahnsinnig liebenswürdig ist, das ich ihn am liebsten knuddeln würde.
Aber bei diesen beiden gibt es auch Morgans Mutter, der ich schon von Beginn an die Pest an den Hals gewünscht hatte. Diese kalte Frau zieht ihre Karriere ihrem Kind vor und meint dann einfach über ihren Kopf zu entscheiden. Sprich, im Grunde hat Morgan bei ihr gar nichts zu sagen und soll Karriere machen, damit niemand mehr mit dem Finger auf sie zeigt. Klar kann ich verstehen, dass es für sie bestimmt auch nicht einfach ist, aber Morgan muss oft zurückstecken und ihr Verhältnis ist daher eher kühl.
Und dann gibt es noch einige andere, mehr oder weniger wichtigere, Nebencharaktere. Wie die behandelnden Ärzte wo ich gerade Dr. Morse bis zum Ende nicht sicher einordnen konnte. Steht nun ihre Karriere oder doch die Heilung für sie an erster Stelle? Oder Morgans beste Freundin Caro, die wahnsinnig Optimistisch und knuddelig ist.
Was ist dein Loch?
Diese Frage stellt euch bald das ganze Buch und die Antwort wird euch überraschen. Denn sie ist nicht einheitlich. Sie ist viele. Hunderte. Jeder hat eine eigene. So komplex und anders. Das gibt einem das Buch nach dem Ende mit. Eine eigene Antwort darauf, verpackt in einer tollen Geschichte, deren einziger Knackpunkt für mich darin liegt, das mir Morgans und Howies "Makel" viel zu konstruiert erschien. Nicht das ihre Mutationen auf genetischer Ebene das perfekte Ebenbild des anderen sind, nein, das nicht. Eher das es eben auch auf physiologischer so ist. Warum muss das eine genau an der gleichen Stelle sein wie das andere? Genau das hat mich gestört. Hätte Howie es an anderer Stelle, wäre mir das vermutlich nicht so ins Gesicht gesprungen. Nicht einmal das die beiden die einzigen mit diesem Defekt sind, hat mich so arg gestört wie dieses Detail. So fand ich auch die "Einpassungen" absolut als Schikane von Dr. Morse. Denn ihren Sinn konnte weder Morgan noch ich nachvollziehen.
"Du siehst beschissen aus", sagte sie.
"Hab gerade gekotzt."
"Nein, ich meine, ganz grundsätzlich", sagte sie. "Du siehst aus, als hätten George Romero und Tim Burton ein Kind bekommen und das führt gerade in deinem Leben Regie."
Aber diese Kante kann man verziehen, denn dieses Buch mit wirklich etwas ganz besonderes. Nicht nur, weil es dem Leser etwas mit gibt, sondern auch weil es das mit einer Ruhe tut, die sich unweigerlich um einen legt. So wird Morgan zu einem Symbol, das sie zwar nie sein wollte, aber dessen Kraft sie zu verstehen beginnt.
Das Ende fand ich übrigens grandios gehalten. Aber leider würde hier ein Spoiler beginnen und deswegen … Psst!
Eine besondere Geschichte mit einer ganz eigenen Magie. Ruhig und wunderschön.
5 von 6 Krümeltörtchen für dieses besondere und wunderschöne Buch. Gebt ihm eine Chance wenn ihr Geschichten die einfach anders sind genauso liebt wie ich.
5 von 6 Krümeltörtchen für dieses besondere und wunderschöne Buch. Gebt ihm eine Chance wenn ihr Geschichten die einfach anders sind genauso liebt wie ich.
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