Cari Mora

Titel: Cari Mora
englischer Titel: Mari Mora
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Thomas Harris
Verlag: Heyne
 Genre: Thriller
ISBN: 978-3-453-27238-5
Preis: 22,00 $ (D) Hardcover
Seiten: 544
empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Erschienen: 20. Mai 2011
 
 
  "Nur Ihnen zuliebe, Felix." 
"Die Sache gefällt mir gar nicht", sagte Felix. "Wenn Sie dem Mädchen etwas tun, ist das Wissen verloren."
 


Die Schreie einer Frau sind Musik in seinen Ohren. Er ist groß, blass, haarlos, und wie ein Reptil liebt er die Wärme. Menschen begegnen ihm mit Angst und Ekel. Er ist daran gewöhnt. Denn wenn sie das Monster in ihm erkennen, ist es meist zu spät. Bis der Killer sich Cari Mora aussucht. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.



Bildergebnis für cari moraKennt ihr noch die alten "Das Schweigen der Lämmer" Cover des gleichen Autors? Sie konnten mich, trotz der genialen Story, ja nie so wirklich mitreißen. Schon damals hat mir da einfach was gefehlt. Es war zu offensichtlich, könnte man sagen. Die neue Variante, welche mit Cari Mora eingeläutet wird, ist schon viel besser, ohne den einfachen Stil vollkommen über Board zu werfen. Besonders da die darauf abgebildeten Elemente im Buch nochmals auftauchen.
Auch die Haptik ist toll, da sich die goldenen Bereiche rauer anfühlen. Einfach aber schick. 
Das englische hingegen . . . wirkt einfach seltsam. 


Erster Satz - Zwei Männer, die mitten in der Nacht miteinander telefonieren.
 
 Dieser Klappentext sorgt dafür, das viele das Buch bin ganz, ganz falschen Erwartungen angehen. Man erwartet einen flotten Serienmöder-Thriller und bekommt ... einfach etwas anderes. Das sind so Momente, wo ich mich frage, ob derjenige sich das Buch überhaupt mal näher angesehen hat.

Die alte Villa von Pablo Escobar wird noch heute von Gerüchten umrangt. Der Drogenboss soll, kurz vor seinem Tod, eine stattliche Menge Gold auf dem Anwesen versteckt haben. Viele haben danach gesucht und alle sind mit leeren Händen zurückgekehrt. Doch nun hat der Killer Hans-Peter (-Was für ein grauenvoller Name für einen Serienmörder!!!) neue Hinweise erhalten. Zusammen mit ein paar Untergebene macht er sich auf die Suche ... dabei begegnet er der jungen Haushälterin Cari Mora und erkennt sofort, das sie keine Angst vor ihm hat. Denn Cari hat schon viel Schrecklicheres gesehen. Und bald geht es Hans-Peter nicht nur um das Gold.
 
 
 
 Wer zwischen den Seiten einen Hannibal Lecter erwartet, sei es in Sachen Aufbau, Blut und co. wird zweifelsfrei sehr enttäuscht werden. Dieses Buch geht dafür einfach in eine ganz, ganz andere Richtung. Zwar gibt es wirklich mehr als genug Tote, aber sie sterben eher "unspektakulär". Die Handlung ist also ruhiger, weniger psychologisch aufgebaut und mit Rückblenden aus Caris Leben versehen. Das grauen welches von Hans Peter - Leute ich komme mit diesem Namen nicht klar! - ausgeht, liegt eher darin, was er tun will, und was er schon getan hat, als davon was er gerade wirklich tut. Ist das verständlich? Seine Gedanken sind einfach krank. Es ist nicht ganz so einfach das zu beschreiben.
Man muss sich also etwas auf die Geschichte einlassen können.
Nur im Mittelteil schlich sich eine Länge ein, da es mir dann zu viele Nebenfiguren plötzlich waren. 
 
 

Wirklich viele Figuren die Wichtig sind, gibt es nicht. Die meisten sind eher Kanonanfutter. Das Hauptaugenmerk liegt auf unserem Killer - der wirklich kranke Gedanken hat - und Cari Mora, der Haushüterin. Von beiden erfahren wir etwas aus ihrer Vergangenheit, wobei gerade jedoch Hans-Peter am wenigsten abbekommt. Seine Figur blieb immer ein wenig undurchsichtig und zu zweidimensional. Vielleicht gerade, weil man irgendwie mehr von ihm erwartet. Cari war da viel farbiger getroffen und das sie gerade durch ihre Vergangenheit geprägt wurde und damit eben auch den ein oder anderen Trick auf Lager hatte. Zwischendrin wirkte sie dadurch aber auch etwas zu überlegen ...
 
 

 Das Buch macht Spaß, gerade durch den Einbau des Drogenbosses und den vielen Gesetzeslosen die sich wie Geier um das vielleicht existierende Gold streiten. Wer hier jedoch viele Wendungen und dergleichen erwartet oder einen raffinierten wirklich mordenden Serienmörder, der wird enttäuscht sein. Es liest sich wie ein guter Krimi. Nett für zwischendurch, aber auch nicht so anspruchsvoll wie es "Das Schweigen der Lämmer" war und wesentlich harmloser war Blut und Verderben angeht.
Eben anders. 
 
Ein netter Krimi für zwischendurch. Er macht Spaß, schafft aber keine wirklich großen Sprünge.
4 von 6 möglichen Krümeltörtchen und was bleibt ist die Frage, wie man einen Killer Hans-Peter nennen kann.

 
 

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