Das Herz des Fuchses

Titel: Das Herz des Fuchses
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Anna Kleve
Verlag: Indie-Autor
 Genre: Fantasy / Gay
ISBN: 978-3-7450999-11
Preis: 14,99 $ (D) Taschenbuch 
 3,99 $ (D) eBook
Seiten: 532
empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Erschienen: 18. Mai 2017
Ihr Lächeln strahlte für mich die pure Boshaftigkeit aus. So etwas hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben vorher gesehen.

Abgesehen von einer Herztransplantation und einem reichen Elternhaus - Vater kaufte sich sogar einen Adelstitel - hat sich der 16jährige Liam immer für einen ganze normalen Jungen gehalten. Bis eines Tages der Fuchsgeist Aeden in seinem Zimmer auftaucht und ihm eröffnet, dass es mehr gibt als er bisher dachte und dass auch Liam selbst ein Fuchsgeist ist. Durch die Umstände ihres Kennenlernens kommt er gar nicht dazu daran zu zweifeln, doch damit ist die Angelegenheit nicht erledigt. Er muss lernen seine Kräfte unter Kontrolle zu bringen und richtig einzusetzen. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, übt Aeden auf ihn eine unglaubliche Anziehungskraft aus. Was er empfindet scheint sogar erwidert zu werden, aber so einfach ist das alles dann doch nicht. Liam hat durch Geschehnisse aus der Vergangenheit ein Problem damit anderen zu vertrauen und ein kleines Ereignis bringt alles durcheinander. Alles verändert sich dann erneut, als plötzlich ein Anschlag auf Aeden verübt wird. Doch was steckt dahinter? Wer hat es auf Aeden abgesehen? Und was verbirgt sich hinter Liams Kräften, die anders zu sein scheinen, als bei anderen Fuchsgeistern? Werden es die Beiden schaffen die Herausforderungen zu meistern, oder werden sie an allem zerbrechen?
An diesem Cover kann man sicherlich noch etwas mehr feilen, denn jene die sich eher vom Cover ansprechen lassen, werden vielleicht bei diesem eher nicht geneigt sein zu verharren. Schon alleine das rot auf dem blauen Hintergrund ist für mich eher ein No-Go. *lacht* 
Erster Satz - Mein Name ist Liam von Rabenstein und das ich mit meinen 16 Jahren noch auf dieser Welt existiere grenzt schon an ein Wunder. 
Als Liam erfährt, dass er ein Kitsune - ein Fuchsgeist - ist, weiß er anfangs nicht wirklich damit umzugehen. Alles ist anders. Neue Schule, neue Leute. Aeden, der sein Herz viel zu hoch schlagen lässt. Doch bald schon beginnt er sich heimisch zu fühlen. Verstanden. Angekommen. Und auch Aeden scheint seinen Gefühlen gegenüber nicht abgeneigt zu sein.
Dann wird ein Anschlag auf Aiden verübt. Hebt ein alter Feind sein hässliches Haupt oder gibt es eine Partei, die den alten Krieg einfach nicht ruhen lassen will?

Die Autorin hat einen wirklich sehr schönen Schreibstil. Mit viel Gefühl verleiht sie Text und Charakter leben und erwischt dabei genau die richtige Mischung an Beschreibung und Dialoge. Durch den zusätzlichen Wechsel der Charaktere in jedem Kapitel - also immer zwischen Liam und Aeden- bekommt man einen guten Überblick über unsere beiden Protagonisten und ihren Gefühlen. Es sind wirklich sehr süße Szenen voller Humor dabei, das es einfach Spaß gemacht hat zu lesen.
Ein paar Kanten gibt es trotz allem Lobes allerdings dennoch. Wo es an der Story hapert. Denn bis auf die wachsende - und manchmal überraschend schnell vorrangreitende Beziehung zwischen unseren beiden süßen Füchsen - gibt es nicht so viel mehr. Es kommt zwar zu einem Anschlag auf Aiden, doch irgendwie wird mir daraus einfach zu wenig gemacht. Es fällt unter dem Tisch und wird eher zum Ende wieder ausgegraben. Dabei habe ich die ganze Zeit gewartet, dass es weiter geht. Das der nächste Anstoß kam. Denn so süß die Liebesgeschichte um Liam und Aeden auch ist, sie kann keine gesamte Story tragen.

Anna Kleve´s Charaktere leben. Das habe ich schon auf den ersten Seiten bemerkt, in denen Liak für mich so wunderbar greifbar war, das ich mich sofort mit ihm verbunden fühlte. Mit einem etwas anderem Humor und einem tollen Charakter, ist er eben mal nicht so ein perfekter und hypermächtiger Kerl, die leider gerne mal die Bücher bevölkern. Er hat seine Stärken und schwächen. Sehr gut ausgewogen.
Dann Aeden. Gott den Kerl würde ich gerne mal knuddeln. Er ist so eine Mischung aus Charmant und Spitzbübisch. Tödlich für den Leser, das kann ich euch verraten. Besonders sein Lächeln hat es mir angetan. *lacht*
Aber auch die Nebencharaktere wie Liams Geist, seine Fuchsfreunde oder auch Liams Mutter haben mir vom Aufbau sehr gut gefallen. Sie lebten einfach mit. Sehr schön! Hier gibt es ein riesen Lob! Denn so was liebe ich als Leser einfach.

 Storytechnisch ist es wirklich schade, dass das nicht richtig ausgereizt wurde. Viel doch für mich einiges unter den Tisch. Dabei trägt die Geschichte eine Menge Potenzial in sich. Vielleicht hätte das einfach etwas besser verteilt werden müssen. Manches fiel mir aber auch einfach zu schnell unter den Tisch. Zum Beispiel wurde mir Liams Vergangenheit etwas zu wenig beleuchtet - was im Klappentext für mich fast als zusätzliches Kernelement stand. Der zweite und letzte Kritikpunkt, neben der hapernden Story - war, das sich unsere Füchse eigentlich schon beim ersten treffen fast die ewige Liebe geschworen hatten - etwas überspitzt dargestellt. Das ging mir persönlich zu schnell. Das wirkte wie "Ich weiß nicht wie du heißt, wir haben noch nie miteinander geredet aber unsere Kinder haben schon Namen". Ist sicherlich eher eine persönliche Sache, aber das gefällt mir selber nicht. Genug Zeit um wirklich zu reden - was sie ja dann auch nachholten - hätten sie gehabt. Etwas subtiler hier und ich wäre wunschlos glücklich gewesen.
Trotz dieser Ecken hat mir das Buch aber wirklich Spaß gemacht. Denn schon alleine für diese tollen Charaktere lohnt es sich. Ihr merkt, ich bin ein wenig verliebt.

Wer Füchse und Gestaltwandler genauso gerne hat wie ich, wird sich in diesem Buch wohlfühlen. Dabei ist es eher leise und braucht ein wenig mehr Zeit um in sich zu finden. Eine Chance hat es aber auf jeden Fall verdient. 
Mit 4 von 6 möglichen Krüeltörtchen verlockt "Das Herz des Fuchses" zum lesen.

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