Meine Seele so kalt

Titel:  Meine Seele so kalt
englischer Titel: I let you go
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Clare MacKintosh
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-17292-4
Preis: 9,99 $ (D) Taschenbuch
Seiten: 480
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 14. Januar 2016
"Ich habe nicht viel", sagte ich verlegen."
"Hier in der Gegend hat niemand viel", erwiderte Bethan fröhlich. "Solange du es warm und gemütlich hast, ist doch alles okay. Das ist die Hauptsache."
Ein regnerischer Novemberabend in Bristol. Der 5-jährige Jacob ist mit seiner Mutter auf dem Weg nach Hause, plötzlich reißt er sich los und stürmt auf die Straße. Das Auto, das wie aus dem Nichts erscheint und ihn erfasst, ist ebenso schnell wieder verschwunden. Für den kleinen Jungen kommt jede Hilfe zu spät. DI Ray Stevens schwört sich, dass Jacobs Tod kein Fall für die Statistik werden darf. Aber noch ahnt er nicht, welch verhängnisvolle Kette von Ereignissen die Ermittlungen auslösen. Und welch tödliche Gefahr in der Dunkelheit lauert -
Stürmisch. Ungemütlich und die Klippen im Hintergrund. Beim Lesen erkennt man schnell die Umgebung wieder, in welcher ein Großteil des Buches spielt. Natürlich orientiert sich die Gestaltung wieder an den typischen Thriller-Farben. Rot-Weiß und Schwarz, auch wenn natürlich noch dunkelblau-grünes Gras und düstere Wolken das ganze aufpeppen.

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 Das Englische gefällt mir viel besser. Es hat eine interessante Stimmung. Nicht so leicht zu durchschauen.
 Erster Satz - Der Wind weht ihr das nasse Haar ins Gesicht, und zum Schutz vor dem Regen kneift sie die Augen zusammen. 

Ein Moment.
Nicht länger.
Nur ein kleiner Moment und ihr Leben zerbricht wie Jacobs. Als sich eine Blutlache unter seinem Kopf ausbreitet und die Hilfeschreie fast im Quietschen der Reifen des davonrasenden Fahrzeugs untergehen, ist auch Jenna´s eigenes Leben zu Ende.
Die Ermittlungen bringen nichts, keine neuen Hinweise und Jenna entflieht ihren Erinnerungen. Hinaus. Nur hinaus. Fort von hier. Fort von all diesen Erinnerungen, die sie jede Nacht aus den Träumen schreiend erwachen ließen. Zuflucht findet sie in einem fast vergessenem Dorf am Rande der Klippen. Hier findet sie Einsamkeit, Ruhe . . . Frieden?
Ob Jacobs Tod jemals gesühnt werden kann?
Klingt spannend, stimmt´s? Wenn ich ehrlich bin, genau das habe ich auch gedacht, als ich dieses Buch in der Hand hatte. Allerdings warnt der Klappentext einem nicht davor, dass sich der Autor in Seiten- und Kapitellangen Belanglosigkeiten verfängt. So interessiert es mich nicht wie Namen in den Sand geschrieben oder Kinder zur Schule gebracht werden. Nichts von Eheproblemen und halben Affären. Oder, oder, oder . . . Man könnte bei diesem Buch über die Hälfte streichen und hätte dann wohl erst so in etwa den "Interessanten" Part. Auch wenn dieser nicht mal ansatzweise so "Unerwartet" war, wie es vielleicht sein sollte. 
Der Stil an sich ist solide, nichts Besonderes und eben eher ausschweifend, was die ganze Spannung schon im Keim erstickte. Das einzig Gute ist hier anzumerken, dass das kurze Verwirrspiel mit den Charakteren interessant war. 

Die beiden Ermittler, welche sich hauptsächlich um den Fall kümmerten, erschienen mir - wenn ich ehrlich bin, wie Zierwerkt.Sie waren anscheinend nur da um die Polizeiseite zu beleuchten, denn wirklich! Etwas passiert ist ja nicht, bis es dann plötzlich denn großen Durchbruch gab. Detektiv Ray wirkt zwar sympathisch, allerdings in seiner Rolle als Polizeibeamter wenig glaubwürdig. Seine Teamkollegin Kate ist Jung und dynamisch, allerdings auch das nicht glaubwürdig. Es wirkt gesetzt und durch die Entwicklung bald nur so, als wäre sie so um sich an Ray ran zu schmeißen.

 -> Welcher Sinn diese Szene nun hatte war mir ja schlussendlich nicht wirklich klar.

Jenna selbst leidet unter dem tot Jakobs und wird zur Einsiedlerin. Man spürt ihre Angst und die Panikattacken als sie den Moment wieder und wieder in ihren Träumen erlebt und nur sehr sehr langsam aus ihrem Schneckenhaus kriecht. Dann wird der Unglücksfahrer ausfindig gemacht und alles ändert sich . . . 

 Psychothriller?
Also ich bitte euch! Klingt das für euch noch einem? Nein? Find ich auch. Das Buch würde ich höchstens als einen Krimi bezeichnen. Und das nicht Mal als einen wirklich guten. Mit vielen Worten wird extrem wenig erzählt und im Grunde ist die Situation schon von Beginn an Klar. Die Hinweise darauf hat die Autorin leider nicht ganz so dezent gestreut, wie sie es vielleicht geglaubt hatte.
Dazu kommt das seitenlange Schwafeln. Man kann es wirklich nur noch als das bezeichnen. Und es kommt nicht mal etwas dabei heraus. Falls es dazu dienen sollte, um Jennas Seelenwelt näher zu beleuchten, ist das gehörig gegen den Baum gefahren.
Auch die Auflösung gefiel mir gar nichts. Es war einfach unglaubwürdig das plötzlich DIE! Spur einfach so ins Haus flatterte. 


Bis auf die kurze Irritation in Hinsicht der Charakter sehr enttäuschend.
1 von 6 möglichen Krümeltörtchen für diese ermüdenden Längen und unzulänglichen Polizisten.



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