Titel: Der Duft von Eisblumen
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Veronika May
Verlag: Diana
ISBN: 978-3-453-35881-2
Preis: 9,99$ (D) Taschenbuch
Seiten: 368
empfohlenes Alter: ab 15 Jahren
Erschienen: 8 August 2016
Die alte Dame schaute die junge Frau kopfschüttelnd an. "Wie sehr die Menschen doch ihren Käfig lieben."
Gerade frisch getrennt, verliert Rebekka im Stau die Nerven und fährt
ihrem Vordermann auf die Stoßstange. Jetzt steht sie nicht nur vor den
Trümmern ihres Lebens, sondern auch vor Gericht. Immerhin „darf“ sie
Sozialstunden bei der 88-jährigen Dorothea von Katten ableisten. Die
lebt allein in einer verwunschenen Villa, und zunächst scheinen die
beiden Frauen nur ihre Dickköpfigkeit gemeinsam zu haben. Bis Rebekka
auf ein lang gehütetes Geheimnis der alten Dame stößt und versteht, dass
man sein Herz nicht auf ewig verschließen kann.
Vielleicht nicht ganz so sommerlich aber dafür herrlich erfrischend. So präsentiert sich dieses Buch dem Publikum. Dabei finde ich, hat das Cover eine tolle Eleganz und wirkt durch den hellen Hintergrund und die leuchtenden Farben einfach wunderschön. Ein richtiges Cover zum Verlieben.
Erster Satz - Rebekka Winter fand ihren Nachnamen schon immer sehr passend.
Es gibt Tage, bei denen sollte man wohl lieber im Bett bleiben. Man würde sich viel ärger ersparen. Das dachte sich wohl auch Rebekka, nachdem sie zufällig mitbekam, dass ihr Chef sie nur als Quotenfrau war. Und das, nachdem sie so hart für ihren Job arbeitete! Als dann auch noch ihr Ex als neuer Kollege in der Tür steht, reicht es ihr.
Sie muss weg.
Nur raus.
Genau da kann ihr ein Stau gerade noch gelegen. Einpaar unfreundliche Worte und der sonst so coolen Geschäftsfrau riss der Geduldsfaden. Sie gab Gas. Ein Knall .... und schon saß sie vor Gericht, weil sie ihrem Vordermann versehentlich, absichtlich aufgefahren war.
Bald ist auch klar, die Hoffnung auf eine Geldstrafe kann sie abschießen. Sie soll stattdessen Sozialstunden bei der 88-jährigen Dorothea von Katten ableisten.
Und das einzige was die beiden Frauen gemeinsam zu haben schienen war ihr Sturkopf.
Doch Dorothea hütet ein Geheimnis und auch Rebekka beginnt zu verstehen.
Locker und leicht wie ein Sommerroman präsentiert uns Veronika May ihr Erstlingswerk und punktet gleich zu Beginn mit einem soldien Stil, dem auch der ein oder andere Spritzer Humor nicht fremd ist. Dieser wird schon alleine durch unsere rüstige Rentnerin aufrechterhalten. Ich glaube, sie entwickelte sich schnell zu meinem Liebling.
Zwischendrin wird die Story immer wieder durch Briefe unterbrochen, welche zwischen der älteren Dame und ihrem geliebten Iggy hin und her gingen. Dies baut langsam auf das Geheimnis auf, auch wenn ich zugeben, muss das bei knapp der Hälfte vieles sehr vorhersehbar wurde und so einiges an Spannung verpuffte.
Zwischendrin wird die Story immer wieder durch Briefe unterbrochen, welche zwischen der älteren Dame und ihrem geliebten Iggy hin und her gingen. Dies baut langsam auf das Geheimnis auf, auch wenn ich zugeben, muss das bei knapp der Hälfte vieles sehr vorhersehbar wurde und so einiges an Spannung verpuffte.
Mir fehlte hier einfach irgendwie noch dieser AHA! Moment.
Ich liebe, liebe Dorothea. Diese rüstige Rentnerin mit ihrem Sturkopf hat sich direkt in mein Herz gemeckert. Ich mag solche älteren Damen einfach. Sich nichts sagen lassen aber irgendwie doch alles Mitbekommen. Genial. Rebekka als Gegenpol war da natürlich auch gut gewählt. Auch sie als "harte" Geschäftsfrau kann wirklich noch so einiges von Dorothea lernen. Natürlich würde sie das so einfach nicht zugeben. Und doch sind da fast vergessene Wünsche und Träume in ihr, die ihr nun in der Ruhe des Hauses und in den Gesprächen mit dem charmanten Gärtner langsam wieder an die Oberfläche treiben.
"Das Holz war für meinen kleinen Ofen im Kutscherhäuschen gedacht. Ich wollte Sie nicht stören und dachte, ich könnte mir einfach ein paar Scheite holen. Hätte ich gedacht, dass es ein Staatsakt wird, hätte ich meine Bitte selbstverständlich schriftlich eingereicht", erwiderte Rebekka sarkastisch.
In diesem Sinne kann sich wohl der ein oder andere in Rebekka hineinversetzen. Wie sie sich in ihre Arbeit kniet und alles hinten anstellt, bis sie plötzlich merkt, wie viel ihr deswegen eigentlich entgangen ist.
"Der Duft von Eisblumen" ist ein netter Roman zum einfach mal die Seele baumeln lassen und auch hier und da mal schmunzeln. Dieses "Weiter weiter weiter!" Gefühl hat er jedoch nicht bei mir ausgelöst. Dies liegt sicherlich daran, dass gerade ab der Hälfte die Spannung sehr in die Knie geht. Die Handlung wird vorhersehbar, und auch wenn das Weiterlesen noch nett ist, weiß man doch schlussendlich, wie das ganze ausgehen wird. Hier hätte ich mir wirklich noch etwas mehr Pfiff gewünscht.
Gerade die Charaktere reißen in dieser Hinsicht aber einiges raus und auch der schöne Stil, der über kleinere Längen hinwegtröstete, machen aus diesem Buch ein solides Werk und eine schöne Urlaubslektüre.
Eine nette kurzweilige Urlaubslektüre für zwischendurch.
4 von 6 möglichen Krümeltörtchen und damit gutes Mittelfeld.
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