Titel: Henrietta, mein Geheimnis
schwedischer Titel: Henrietta är min hemlighet
Reihe: Nein - Einzelband
Sprache: Deutsch
Autor: Maja Hjertzell
Verlag: Kosmos
ISBN: 978-3-440-14912-6
Preis: 12,99 $ (D) Hardcover
Seiten: 205
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Erschienen: 9. März 2016
Plötzlich entdecke ich sie. Das versetzt mir einen Stich, tut sogar
richtig weh, irgendwo in den Tiefen meines Brustkorbs. Gleichzeitig
fühlt es sich an, als hätte mir jemand einen harten Schlag in die
Magengrube versetzt, und ich ringe nach Luft. Ist das Liebe?
Möwe ist heimlich in Henrietta verliebt, traut sich aber nicht an sie
heran. Doch wenn man zu viele Chancen ungenutzt vorbeiziehen lässt, ist
es vielleicht irgendwann zu spät. Beinahe macht Möwes Schüchternheit
alles zunichte, aber schließlich siegt doch noch die Liebe und die Leser
erwartet ein Ende, das niemand vorhersehen konnte...
Ich finde, diesem Cover haftet etwas Warmes und Unschuldiges an. Etwas, das ich ganz schlecht beschreiben kann und das dennoch da ist und mich verlockte diesem Buch eine nähere Betrachtung zu gönnen. Ihm eine Chance zu geben. Dabei verrät der Klappentest an und für sich eher recht wenig. Ist es vielleicht nur eine Liebesgeschichte unter vielen? Oder doch ganz anders?
Das schwedische Cover dagegen geht in die komplett gegenteilige Richtung. Schwarz, dunkel und irgendwie bedrohlich. Wäre es so bei uns übernommen worden, hätte ich eher auf einen Jugendthriller gesetzt. Und auch jetzt nach dem Beenden des Buchs, bin ich froh über unseres. Das andere hat für mich keinerlei Bezug zur Story.
Erster Satz - Plötzlich ist ihre Stimme in meinem Ohr.
Möwe wäre lieber ein Adler oder zumindest ein anderes mutiges Tier und fühlt sich doch eher wie ein kleiner verängstigter Spatz. Besonders wenn es Henrietta in der Nähe ist. Dieses Mädchen, mit diesem ganz besonderem Lächeln, dieser lockeren Art und der rauen Stimme. Doch Möwe ist nun mal kein Adler. Nein, ganz und gar nicht. Schüchtern und verunsichert kommt nicht ein einiges Wort über diese verfluchten Lippen, wenn sie in der Nähe ist.
Doch was wenn genau das alles kaputtmacht?
Rebecca selbst sagt ja, das Liebe Mut braucht, sonst wird sie sich niemals wirklich erheben können. Doch Mut ist für Möwe so eine Sache.
Doch was wenn genau das alles kaputtmacht?
Rebecca selbst sagt ja, das Liebe Mut braucht, sonst wird sie sich niemals wirklich erheben können. Doch Mut ist für Möwe so eine Sache.
Der Stil ist dem Alter angepasst und zeichnet sich gerade durch die vielen Gedanken und Überlegungen von Möwe aus. Diese sind sehr durch Selbstzweifel und fehlendes Selbstbewusstsein geprägt. Rebellion und aufbegehren gegen bestehendes und auch das Finden des eigenen Wegs werden gut dargestellt. Auch Mut finden ist Thema.
Was jedoch zwischen all den Gedanken auf der Strecke bleibt, ist gerade im Mittelteil die Spannung und das Tempo. Man hat das Gefühl auf der Stelle zu treten, weil Möwe einfach nicht über seinen Schatten springen kann. In diesem Moment etwas anstrengend vom Lesen her. Doch aufgepasst. Denn gegen Ende kommen zwei Seiten und plötzlich - plötzlich ist alles klar. Warum die Schüchternheit. Warum die Gedanken und Zweifel. Eine Runde Sache aus dem nichts die einen richtig umhaut.
Was jedoch zwischen all den Gedanken auf der Strecke bleibt, ist gerade im Mittelteil die Spannung und das Tempo. Man hat das Gefühl auf der Stelle zu treten, weil Möwe einfach nicht über seinen Schatten springen kann. In diesem Moment etwas anstrengend vom Lesen her. Doch aufgepasst. Denn gegen Ende kommen zwei Seiten und plötzlich - plötzlich ist alles klar. Warum die Schüchternheit. Warum die Gedanken und Zweifel. Eine Runde Sache aus dem nichts die einen richtig umhaut.
Bei den Charakteren fehlte mir einfach Tiefe. Ich konnte sie nicht greifen und in Möwe hineinversetzten war auch nicht wirklich drin. Klar man merkt die Schüchternheit, die Unsicherheit. Aber alles darüber hinaus bleibt eher blass und farblos. Hier hätte ich mir wirklich mehr erwartet. Auch die anderen Charaktere zeichnen sich da leider durch nichts Besseres aus. Das Einzige, was wirklich sehr negativ auffällt, ist Möwes Mutter. Diese Frau ging mir mit ihrer ganzen Art nur noch auf die Nerven. Zumindest da konnte ich Möwe zu 100% beipflichten.
Dieses Buch zu lesen ist seltsam. Einfach durch diese extremen Sprünge, die es macht. Der Anfang ist süß, die Mitte zieht sich und das Ende haut einen um. Was zum einen natürlich beweist, dass man Büchern bis zum Schluss seine Chance geben muss, zum anderen aber das man sicherlich auch die Luft nach oben hätte mehr ausnutzen können. Mehr Farbe in den Charakteren, mehr Taten oder zumindest eine gewisse Entwicklung im Mittelteil. Also etwas das über Schweigen und weglaufen hinausgeht. Das hätte die Schwäche ausgebügelt und dem Buch einfach noch mehr Pfeffer gegeben.
3 von 6 Krümeltörtchen für ein Buch, das viel mehr Potenzial hatte als schlussendlich ausgeschöpft wurde.
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