Titel: Tote lügen nicht
englischer Titel: Déjà dead
Reihe: Ja - Band 1 der Temperance Brennan Buchreihe
Sprache: Deutsch
Autor:Kathy Reichs
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-44235-226-5
Preis: 9,99 $ (D) Taschenbuch
8,99 $ (D) eBook
8,99 $ (D) eBook
Seiten: 544
empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Erschienen: 1. März 2000
Ich weiß heute noch nicht, was ich erwartet hatte, in dem Gebüsch zu sehen. Einen geifernden Dobermann? Norman Bats mit seiner Mutter? Hannibal Lecter?
Tempe Brennan hat einen Knochenjob. Als forensische Anthropologin am
gerichtsmedizinischen Institut von Montreal landen täglich die
unterschiedlichsten Leichen auf ihren Labortisch. Als aber die
dreiundzwanzigjährige Isabelle Gagnon missbraucht, erdrosselt und
zerstückelt in Müllsäcken aufgefunden wird, drängen sich Tempe alte,
grauenvolle Bilder auf. Sie beginnt zu recherchieren, was sie auf die
Spur eines psychopathischen Serienkillers bringt - und ihn auf ihre...
Das Cover ist schlicht und ergreifend langweilig. Und das gilt für alle seiner zig Varianten. Es ist nichts daran, was es von den anderen Büchern die Tag für Tag um die Aufmerksamkeit der Krimi und Thriller Leser buhlen heraushebt. Es geht einfach unter. Die späteren Bücher werden durch ein spezielles Design etwas hervorgehoben. Zum Glück muss man da wohl sagen.
Nun zumindest zeichnen sich auch die englischen Cover nicht durch sonderlich einfalsreiche Motive aus. Sie haben nicht mal etwas mit dem Buch zu tun. Schade. Hätte man mehr drauß machen können.
Erster Satz - Ich dachte nicht mehr an den Mann, der sich in die Luft gesprengt hatte.
Tempe Brennan ist forensische Anthropologin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal und hat im wahrsten Sinne des Wortes einen Knochenjob. Sie identifiziert anhand von Knochen Leichen und gibt ihnen ihren Namen zurück. Als einer ihrer Fälle eine Junge Frau ist, wird ihr schnell die Brutalität dieses Falls vor Augen geführt. Und nicht nur das. Sie hat so etwas schon einmal gesehen.
Ist es derselbe Täter?
Okay. Was konnte ich am besten? Ich grabe Leichen aus. Ich untersuche Knochen.
Doch ihre Partner bei der Polizei schenken ihren Befürchtungen keine Beachtung und so wird ihre Serienmörder-Theori abgewunken. Noch mehr Leichen tauchen auf und mit jeder Einzelnen weiß Brennan das dort draußen ein Serienmörder frei herumläuft. Und das Schlimmste ist. Er weiß das Brennan sich in den Fall einmischt. Und das gefällt ihm gar nicht.
Der erste Band der Tempe Brennan Reihe ist mit einem soliden, wenn auch nicht überragendem Stil geschrieben, dem man trotz der forensischen Erklärungen gut verfolgen kann. Nur in der Mitte verfing sich die Autorin etwas in Nebensächlichkeiten, sodass der ganze Fall irgendwie auf der Stelle ging. Es passierte nichts außer das man als Leser jede Essensentscheidung genau dokumentiert bekam. Als es dann aber wieder losging, tat es das richtig. Plötzlich war die Spannung wieder, da die ich im Mittelteil so sehr vermisst hatte.
Besonders das Ende gefiel mir. Der Aspekt, dass man nicht jedes Detail aus dem Mörder herausbekam und so eben noch fragen offenblieben, passte für mich gut. Es war einfach realistisch.
Ein anderer Kritikpunkt wäre für mich, das die Arbeit der Polizei teilweise als eher schlampig dagestellt wurde. Sprich es brauchte erst eine Tempe Brennan um die richtigen Zeugen zu befragen. Naja.
Wer Brennan hier mit der Figur aus der Bones-Serie vergleichen will, wird ziemlich enttäuscht sein. Denn die Brennan im Buch hat mit ihr bis auf den Namen und den Job nichts gemein. So ist unsere Brennen hier normal. So normal, wie man eben sein kann, wenn man jeden Tag mit Leichen zu tun hat und Mörder hinter Gitter bringen will. Sie ist verbissen und hat einen Hang zu Fast Food. Ist geschieden und nicht geradewählerisch jemanden die Meinung zu sagen. Sie ist also, um es kurz zu machen, normal. Wie du, ich oder der dort drüben. ;)
Ryan, ihrer Partner bei der Polizei ist ziemlich süß. Er hilft immer, wo er kann, ist aber genauso gut bereit Brennan mal gehörig anzufauchen, wenn es die Situation erfordert. Gleichzeitig schützt er sie vor dem ständig herummuffelnden Claudel. Selbigen darf ich der Leser übrigens als sarkastisches, hochnäsiges Arschloch vorstellen. Ich nehme ja normalerweise abstand vor diesem Wort, aber er ist einfach einer. Und dass so motiviert und überzeugend, dass ich mich nicht mal gewundert hätte, wenn er der Täter gewesen wäre. Ist er natürlich nicht, wäre ja sonst auch zu einfach. Aber gewundert hätte es mich dennoch nicht.
Das Buch las sich trotz der Mittellängen ganz gut weg. Auch wenn das dem ganzen natürlich einiges an Spannung raubte. Dennoch hatte ich meinen Spaß und war ehrlich gesagt richtig schockiert, als ich erkannte, dass das Buch und die Serie ja im Grunde nur 2 Dinge gemeinsam haben. Ihren Namen und ihren Job. Das hat mich schon etwas umgehauen. Immerhin wird ja auf den neueren Bücher damit geworben das es das Buch zur beliebten TV Serie ist. Schon ein ziemlich irreführender Kommentar, wenn ihr mich da fragt. Aber Serie und Buch kann und muss man gut voneinander trennen. Beides hat jedoch seinen Charme. Aus einigen anderen Rezis habe ich entnommen, das sich die Autorin wohl gut mit jedem Band steigert. Ich bin auf jeden Fall gespannt. Den Potenzial nach oben ist da auf jeden Fall.
Ganz anders als die Serie aber doch mit viel Charme. Wäre die Länge im Mittelteil nicht, läge der Lesespaß jedoch höher.
3 von 6 möglichen Krümeltörtchen und damit Mittelmaß für Brennan und ihren ersten Fall. Nach oben ist noch Luft.
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